thewagesLändliche Geschichten, politische Texte und Blues mit jeder Menge Punk-Appeal: The Reverend Peyton’s Big Damn Band haben 2009 mit „The Wages“ ein Album vorgelegt, das einen zum Tanzen und Nachdenken bringt. So was ist im Blues sehr selten geworden.

Der Bluesman als Geschichtenerzähler und politischer Kommentator zur Zeit: Das war einmal. Heute gibt’s so eine Haltung bei Musikern eher selten. Und wenn, dann spielt sich deren Karriere eher bei Gewerkschaftsversammlungen oder Liedermacherfestivals ab. The Reverend Peyton’s Big Damn Band sind da die große Ausnahme: Wenn sie spielen, dann tanzen alle von den Breakdancern über Punks bis hin zu traditionellen Line-Dancern. Wenn dieses Trio auftritt, dann brennt die Luft. Denn diese Band ist so ziemlich das heißeste, was dem traditionellen Blues in den letzten Jahren passiert ist.

Und gleichzeitig ist mit Reverend Peyton dem Blues wieder ein traditioneller Geschichtenerzähler und Kommentator erwachsen: Das 2009 erschienene Album „The Wages“ feiert hier einerseits die tradtionellen Werte des Landlebens in den USA und kritisiert andererseits deren Auflösung in den Zeiten des ausufernden Gewinnstrebens. „Alles steigt – nur nicht die Löhne“, bellt er in seinem unnachahmlichen Gesangsstil im Titelsong. Und beklagt an anderer Stelle, dass da Kinder im eigenen Land hungern müssen, während man anderswo aus den Kristallgläsern gepflegt vor sich hin säuft.

The%20Reverend%20Peyton%27s%20Big%20Damn%20BandQuantcastHier ist der Blues wieder dort angekommen, woher er ursprünglich kam: bei den einfachen Leuten, die am Wochenende gemeinsam feiern, weil in der Woche dafür einfach keine Zeit ist. Die gemeinsam tanzen und sich gleichzeitig unterstützen, weil man das so als Menschen auf dem Land so gelernt hat seit Generationen. „The Wages“ kann man daher als durchaus traditionelles Bluesalbum hören – das auch durchweg zum wilden Tanzen geeignet ist. Andererseits ist das eine der seltenen Platten, die den Finger auf die gesellschaftlichen Missstände in „God’s own Country“ legen.

  • Audio CD (30. April 2010)
  • Label: Side One Dummy (Cargo Records)
  • ASIN: B003DJ21HU