Gitarrist Scott Ellison stammt wie JJ Cale aus Tulsa (Oklahoma). Den Einfluss von Cale und Clapton kann man auch im of relaxten Sound des Musikers hören, der seit den 90er Jahren eine ganze Reihe Bluesalben veröffentlicht hat.
 

Die rauhe Stimme erinnert manche an Howlin Wolf. Allerdings wäre das ein dertig relaxter Wolf, wie man es sich nicht vorstellen kann. Zu entspannt geht Scott Ellison bei seinen Songs zu Werke. „Holler For Help“, seinen Schrei nach Hilfe könnte man direkt überhören, wenn man nicht aufmerksam ist. Und das unterscheidet Scott Ellison von Musikern, die vorrangig auf theatralische Effekte setzen. Ellison spielt seine Slide-Gitarre songdienlich zurückhaltend und singt entsprechend. Die Dynamik entwickelt sich ganz und gar aus den zurückgenommenen Grooves einer grundsoliden Rhythmusgruppe. Nur an wenigen Stellen wird auch mal aufs Gaspedal getreten.

Ellison ist in seinen Songs ein charmanter Geschichtenerzähler. Wenn er etwa der Frau, die ihm Fischstäbchen und Gelee serviert, ein Liebeslied singt, dann hat sowas Seltenheitswert im heutigen Blues. Höchsten so ein Song wie „Jesus Loves Me (Baby Why Don’t You?) gefällt mir in seiner Machoattitüde weniger. Aber das ist Geschmacksfrage. In der Art, wie er sein Singen und Spielen ganz den erzählten Geschichten unterordnet, ist er im heutigen Blues und Bluesrock eine äußerst empfehlenswerte Ausnahme.

„Elevator Man“ ist eine Sammlung von zwölf absolut empfehlenswerten Bluessongs eines völlig zu Unrecht nur als Geheimtipp gehandelten Musikers.