Bach und Billie Holiday, afrikanische Gesänge, Gershwin, Bob Dylan und Chuck Berry: Nina Simone gehörte zu den Musikerinnen, die sich an keine Grenzen hielten. Und die gleichzeitig jedem Lied ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken im Stande war.
Die CD Wild Is The Wind/High Priestess of Soul versammelt zwei Alben, die 1966 und 1967 bei Philipps erschienen sind und genau diese Vielseitigkeit zum Programm erheben. Da finden sich Neueinspielungen früher Hits („Four Women“!) ebenso wie Jazzklassiker von Duke Ellington (The Gal from Joe’s), Live-Aufnahmen mit kleiner Besetzung ebenso wie großorchestrale Arrangements. Auch wenn einige der Aufnahmen eigentlich für den Mainstream-Pop-Markt gedacht waren, hatte sie damitdoch nicht so den großen Erfolg wie ihn sich die Plattenfirma wünschte.
Doch Lieder wie Simones Interpretation von „Lilac Wine“ lassen einem noch heute kalte Schauer den Rücken herunter laufen. Die Klassifizierung Simones als High Priestess of Soul ist als Marketing-Masche nicht übel, trifft aber die Vielseitigkeit Simones nicht wirklich.