Als 2014 die Bands von Sängerin Pam Taylor und Saitenkünstler Robert Johnson Jr. (kein Verwandter!) zerbrachen, gründeten die beiden das Duo Stolen Hearts. Ihr gemeinsames Album „Dirty Southern Soul“ ist eine mit zahlreichen Gästen eingespielte Mixtur aus Blues und Rootsrock.
 

Als wir hier 2013 das Album „One Hot Mess“ der Pam Taylor Band rezensierten, war eines klar: Diese Sängerin braucht noch ne Weile, um wirklich gut zu werden. Und die Jahre seither haben durchaus positive Spuren hinterlassen. Wenn die Sängerin bei „The Dream“ lossingt, dann macht das von Anfang an gehörigen Spaß und entführt den Hörer gleich in den Süden. Allerdings nicht zum dreckigen Soul, sondern eher zum Southern Rock. Die Geschichte von brechenden Herzen und Gitarrensaiten ist einfach toll. Und wer hier die Erinnerung an Delaney And Bonnie hat, liegt vielleicht nicht ganz falsch. Wenn Robert Johnson über Werwölfe, die ganz schlechte Liebhaber sind, singt, dann kann man sich auch an die bluesigen Zeiten von Jimi Hendrix erinnern. Allerdings ist Johnson – besonders wenn er zur Mandoline greift und relaxt über die Tage in Carolina singt – auch als akustischer Blueser äußerst überzeugend. Und ab und zu lässt er auch den Cowboy raushängen und singt klassische Countrysongs.

Damit wäre der Spannungsbogen klar, in dem sich dieses Duo musikalisch verwirklicht: mal rockig, mal relaxt akustisch – aber immer mit jeder Menge Soul in der Stimme – werden Geschichten aus dem Süden erzählt. Und die wechselnden Perspektiven, die durch die Sängerin oder den Sänger eingenommen werden, halten den Spannungsbogen aufrecht. Und das macht ungeheuer neugierig auf mehr. Stolen Hearts ist ein Duo, von dem man hoffentlich in den nächsten Jahren noch mehr hören wird.