Intime Folksongs über Herbst und Winter, über schlechtes Wetter und die zweitbesten Möglichkeiten: Die kanadische Songwriterin Lynn Jackson hat mit „Songs of Rain, Snow & Remembering“ bereits ihr achtes Album veröffentlicht. Produziert wurde es von Norman Blake (Teenage Fanclub).

Draußen scheint die Sonne. Zwar ist noch Winter, aber darum kümmert sich das Wetter ja nur noch gelegentlich. Doch dann das: „The Sky Looks Like Rain“ singt Lynn Jackson und verbreitet herbliche Melancholie. Lieder übers Wetter sind ja so alt wie die Musik überhaupt. Und romantisch melancholische Parallelen zwischen Seelen- und Wetterlage sind auch nicht so selten. Die Gefahr der Wiederholung des Immergleichen ist da nicht fern. Doch hier ist man ihr entgangen.

Mal mit akustischer Gitarre, mal mit Streichern und Piano kommen die Lieder von Lynn Jackson daher. Fast fühlt man sich dabei wie bei einem intimen Wohnzimmerkonzert, wo einem die Sängerin fast direkt ins Herz singt. Doch ab und zu reißt einen eine durchdringend singende E-Gitarre aus den romantischen Träumereien. Dann hört man aufmerksamer auf die sehr lyrischen und sehr persönlichen Texte der Songwriterin, die mit ihrer Stimme viele an Mary Chapin Carpenter oder gar an Suzanne Vega erinnert.

Ein melancholisches Folkalbum über Wetter und Erinnerungen – für Romantiker und Träumer unbedingt hörenswert.(Busted Flat)