Jimmy Rogers und Pinetop Perkins gehörten zu den letzten Vertretern, die die Verbindung zwischen dem Vorkriegsblues des Delta und dem elektrischen Chicagoblues darstellten. Der Gitarrist und der Pianist, die zu unterschiedlichen Zeiten auch zu den Bands von Muddy Waters gehörten, spielten auch nach dessen Tod häufiger zusammen. Jetzt wurde unter dem Titel „Genuine Blues Legends“ ein 1988 entstandener Konzertmitschnitt veröffentlicht, bei dem die beiden Blueslegenden von Little Mike & The Tornadoes begleitet.
Genau so stelle ich mit immer „echten“ Chicagoblues vor: Das Piano rollt, die Gitarren treiben die Rythmusgruppe voran und der Mann an der Harp setzt dem Ganzen die Krone auf. Dafür braucht es nicht unbedingt die großen Solisten. Dafür braucht es eine eingespielte Band und Musiker, die auch anderen ihren Platz im Rampenlicht gönnen. Perkins und Rogers waren das ganz sicherlich. Und Little Mike und seine Tornadoes haben eine ihrer besten Aufnahmen als Begleiter bekannter Künstler gemacht. Man höre sich nur noch mal das 2015 erschienene Album mit Zora Young an.
Bei dem in Ellsworth (Maine) aufgenommenen Konzert servierte man dem begeisterten Publikum eine Mixtur aus Klassikern allgemein und Klassikern aus dem Repertoire der beiden legendären Musiker. Am Anfang steht Perkins, der vier Titel serviert. Bei drei Weiteren stücken steht Rogers am Mikrophon. Und zum Schluss kocht die Party über, wenn beide gemeinsam Pinetop’s Boogie Woogie zelebrieren und sich in den Monsterjam „Pine And Jimmy’s Stomp“ steigern. Das ist eine Bluesparty, wie es sie heute wohl kaum noch geben dürfte!