Normalerweise spielen die Pine Leaf Boys in ihrer Heimat in Louisiana am Wochenende in den regionalen Dancehalls. Und das bedeutet: Vom traditionellen Cajun und Zydeco bis hin zum wilden Roll muss man alles draufhaben, um die Tänzer vier Stunden bei Laune zu halten.

Eine Jazz- und Bluesreise beim Tönder Festival 2013

Konnte man die Fhigkeiten der fünf Herren im traditionelleren Bereich auf den kleinen Bühnen im New-Orleans-Quartier des Festivals erleben, tobten sie sich auf der großen Bühne nach dem Auftritt von LaFarge so richtig aus. Und das war wahrscheinlich die einzige Lösung, die einem nach dessen Show blieb: Hits aum laufenden Meter, dargeboten mit umwerfender Energie: So verwandelten die Boys die Songs von Jerry Lee Lewis zum wild rockenden Zydeco, legten mit sentimentalen Songs die Lächerlichkeit vieler aktueller Country-Hits offen und tobten über die Bühne, als gäbe es kein Morgen. Für das Publikum gab es kaum noch ein Halten. Das hatte seinen Spaß und nutzte eventuell vorhandenen Stehplatz für angedeutete Tanzbewegungen. Für mehr war einfach kein Platz vorhanden. Originalität mittelmäßig – Stimmung absolut prächtig kann das Fazit hier nur lauten.