Freunde lyrischer Bluesgitarrenlinien und kleiner Alltagsgeschichten sollten sich den Namen Michael Harrison merken. „Why I Sing The Blues“ ist das vierte Album, dass er auf seinem eigenen Label veröffentlicht hat.

 

Der Gitarrist und Songwriter Michael Harrison begann seine Karriere schon 1979 in Colorado. Als vierzehnjähriger hatte er Jimi Hendrix getroffen. Neben Jimi (oder eigentlich noch mehr als er) haben ihn Gitarristen wie B.B. King, Guddy Guy oder Eric Clapton beeinflusst bei der Suche nach seinem ganz eigenen Gitarrenon. Ein erstes Album mit eigenen Songs („Easy Money) war schon produziert, aber Warner Brothers zog das Angebot zur Veröffentlichung aus Budgetgründen zurück. Was folgte, ist so ziemlich die Geschichte der meisten Bluesmusiker: Jobs in Kneipen und Clubs, Radio-Shows und Auftritte mit bekannten Musikern. 2006 veröfentlichte er dann „Lost In The Blues“ auf seinem selbstgegründeten Label mit einer Mixtur aus rockigem Gitarrenblues und akustischen Nummern von ihm und aus dem Fundus der Klassiker. Und damit erreichte er dann – dem Internet sei Dank – Fans bei Musikhörern und Radiomachern.

„Why I Sing The Blues“ macht klar, wie gut Harrison seit Beginn der 80er Jahre als Songwriter und Gitarrist geworden ist. Mit Liedern wie „Hole In My Soul“, „Three Dollars In My Pocket“ oder „Lost In The Blues“ kann man ihn hier mit zumeist lyrischen, bei Bedarf auch losrockenden Nummern kennenlernen, die klischeefrei Alltagsgeschichten erzählen (nein, nicht jeder Blues muss mit „Woke Up This Morning“ beginnen!). Und mit seiner Mixtur aus Jazzlinien, Bluesriffs und diversen Ausflügen ins weite Feld der amerikanischen Musikgeschichte singt seine Gitarre dazu Linien, für die der Ausdruck elegant durchaus angemessen ist. Insgesamt ist „Why I Sing The Blues“ daher durchaus eine echte Empfehlung wert. Gerade Fans von Gitarristen wie Alan Haynes, Andreas Arlt oder Dr. T. werden das Zuhören nicht bereuen.

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