Schon seit einigen Jahren verfolgen wir hier voller Interesse die Arbeit der Sängerin Eliza Neals aus Detroit. Spätestens mit ihrem letzten Album „Breaking And Entering“ wurde die Bluesrockerin auch überregional bekannter. Mit „10.000 Feet Below“ hat sie nun ein Album vorgelegt, mit dem sie endgültig in die erste Liga der Bluesrockladies weltweit aufsteigen könnte.

Ihre Band nennt Eliza Neals The Narcotics. Und wenn man Songs wie „Another Lifetime“ hört, dann ist das mehr als passend. Die Truppe, zu der mal wieder der ebenfalls aus Detroit stammende Gitarrist Howard Glazer gehört, entwickelt einen Sog, dem man sich schwer entziehen kann geschweige denn will. Neben Glazer kann man bei einzelnen Titeln auch die Gitarre von Paul Nelson hören, der in den letzten Jahren viel mit Johnny Winter gearbeitet hat. Einen Song steuerte Gitarrist Billy Davis bei. Hier ist Bluesrock jenseits der Klischees zu hören, der durch die kraftvolle und unwahrscheinlich wandelbare Stimme Neals einzigartig wird. Und da ist es egal, wer von den drei Herren gerade an seiner Gitarre zu hören ist. Neals hat bis auf eine Nummer von Skip James die Songs geschrieben und prägt die Musik mit ihrem Spiel an Piano und Orgel ebenso wie als Sängerin der Extraklasse.

Man klemme sich hier die ständigen Vergleiche zu Janis Joplin und anderen Sängerinnen. Eliza Neals hat nicht nur Operngesang studiert und die Geschichte des Blues und Soul in sich aufgesogen. Auch die gesamte Geschichte der großen Sängerinnen im Rock seit den 60er Jahren kann man hier wiederfinden. Eliza Neals vereinbart in ihrem Gesang einerseits die große Kraft, wie sie nicht nur Frauen wie Big Mama Thornton im Blues auszeichnete, sondern die man auch bei Sängerinnen wie Pattie Smith hören kann. Und wie diese auch ist Neals eine Frau, die sich niemals ergeben in ihr Schicksal ergibt, sondern ihr Recht lautstark einfordert und erkämpft. 

 

„10.000 Feet Below“ ist ein Bluesrockalbum, das zu den aufregendsten Neuerscheinungen der letzten Wochen zählt. Unbedingt empfehlenswert!