primajrLouis Prima gehörte zu den beliebtesten Entertainern, die es in Las Vegas gab. Mit seiner rockigen Swingshow und einer der besten Bands der damaligen Zeit lockte er selbst das Rat Pack immer wieder in den Zuschauerraum. Jetzt hat Louis Prima Jr. das Erbe seines 1978 verstorbenen Vaters angetreten. Der Deja vue-Effekt ist unheimlich. Man kennt die Lieder, man kennt die Stimme. Das ist Louis Prima. Ohne Zweifel. Selbst die Trompeteneinsätze stimmen. Doch, er muss es sein. Ist er auch – oder auch wieder nicht. Es ist Louis Prima, aber Jr., der da singt und swingt.


Von den 50ern an war sein Vater ständige Attraktion in Vegas. Mit seinen Hits wie „Sing Sing Sing“ oder „Just a Gigolo“, mit „Jump, Jive“ und mit seinen Partnern wie Sam Butera oder Keely Smith – das war die heißeste Show in der Stadt. Und selbst Elvis musste zugeben, dass er etliche seiner Bewegungen von Prima übernommen hatte. Nun kann man ja ein vergangenes Kapitel eigentlich nicht wiederholen. Prima Sr. ist lange tot. Und Butera inzwischen auch.

Doch der Junior (eigentlich gelernter Schlagzeuger) hat eine Band zusammengestellt, die Vaters Show wieder zum Leben erwecken will. Und das tut sie mit musealem Eifer: Was hier gespielt wird, hat Vater auch schon so gemacht. Und das war damals gut, warum sollte man was dran ändern? Für Konzertbesucher ist das sicherlich ein Erlebnis. Denn die Band rockt und swingt aufs mitreißendste. Was man allerdings nicht erwarten kann, sind irgendwelche Neuerungen. Ich finde es schade. Denn Musik in der Art Primas kann man auch heute noch neu schaffen. Und ein Dasein als Daddies Coverband ist für einen Musiker auf Dauer wahrscheinlich nicht befriedigend.