Fiona BoyesBlues Woman nennt sie ganz selbstbewußt ihr 2009 erschienenes Album. Und Fiona Boyes macht von der ersten Note an deutlich, dass sie eine Bluesfrau ist, die für sich selbst einstehen kann. Die Power, mit der sie Lieder wie "Woman ain't a Mule" zelebriert, macht einen fast sprachlos. Ihre prägnante E-Gitarre glänzt in eine elektrischen Breitwandproduktion. Zahlreiche Nominierungen für die Blues Music Awards in den letzten Jahren werden da sofort verständlich. Als erste Australierin war sie überhaupt für einen dieser Preise nominiert. Und sie war von 2007 bis 2009 gleich drei Male in verschiedenen Kategorien in der Endauswahl.

<a href="http://fionaboyes.bandcamp.com/album/blues-woman" _mce_href="http://fionaboyes.bandcamp.com/album/blues-woman">Blues Woman by Fiona Boyes</a> In Australien hatte sie zu Beginn ihrer Karriere zwei akustische und fünf elektrische Platten veröffentlicht.  2003 war sie das erste Mal in den USA. Als Vertreterin von Australien nahm sie an der International Blues Challenge in Memphis teil. Und sie gewann. Sie war der erste Vertreter Australiens, dem das gelang – und die erste Frau, die jemals in diesem Wettbewerb siegte. Damals trat sie allein mit ihrer akustischen Gitarre auf. Doch diese zwei Seiten fallen bei Fiona Boyes nicht auseinander.

<a href="http://fionaboyes.bandcamp.com/album/lucky-13" _mce_href="http://fionaboyes.bandcamp.com/album/lucky-13">Lucky 13 by Fiona Boyes</a> Egal ob verstärkt oder nicht – immer ist da diese Stimme, die die Stücke trägt. Und ob sie nun über das Griffbrett der Resonator mit ihrem Slide fährt oder die E-Gitarre spielt: völlig egal. Das ist Blues, wie er sein soll: Chicago-Blues, Soul-Blues, spartanischer Country-Blues mit Anklängen an das Mississippi-Delta. Alles klingt gleichermaßen großartig. Ihre Stimme wird gern mit Rory Block, Bonnie Riatt oder Susan Tedeschi verglichen. Und: Sie ist eine der Songwriterinnen, die aufmerken lassen.

"Ich bin sehr stolz, ein Teil der Blues-Tradition zu sein", meint die Musikerin. "Und ich glaube, dass diese vital, aufregend und wachsend ist – und ich tue mein Bestes, dass es dabei bleibt." Möglichst viele der verschiedenen Regionalstile des Blues hatte sie auf "Blues Woman" vereinen wollen. Was ihr auch gelang. Unterstützt wurde sie dabei unter anderem von Pianoblues-Legende Pinetop Perkins. Der kannte ja schon vor seiner Zeit in der Band von Muddy Waters die Bluesszene in und auswändig kannte und meinte hinterher: "Seit Memphis Minnie habe ich nie eine Frau so die Gitarre spielen gehört."

Auch mit Hubert Sumlin und Bob Margolin hat sie in den letzten Jahren intensiv zusammen gearbeitet und performt. Dies habe sie gewaltig inspiriert – schon allein, mit ihnen zusammen rumzuhängen und auf ihre Geschichten zu hören (und natürlich auch, ihre Ermutigung zu erfahren). Gerade Margolin hat sie zu ihrem elektrischen Slide-Spiel gebracht: Erstmals hat sie sich bei drei Titeln von "Blues Woman" an diese ihr bislang noch neue Spielweise heran getraut.

Autor Bluespfaffe