Southern Rock trifft auf Blues, Soul, Alternative Rock, Latin und mehr – Mit seinem neuen Album „Ride or Die“ veröffentlichte Devon Allman ein Statement seiner künstlerischen Vielseitigkeit. Und er präsentiert sich als Songwriter und Gitarrist, ohne den die heutige Bluesszene wesentlich farbloser wäre.
Man kann ein Album durchaus auch mal mit einem Gemälde vergleichen – die verschiedenen Sounds, Rhythmen und Melodien, die in ihrer Abfolge vor dem inneren Auge ein geschlossenes Ganzes entstehen lassen, sind nicht viel anders als die Formen, Farben und Kontraste eines Bildes, das einen zum aufmerksamen Nachdenken einlädt. Allman hat sich hier nicht auf eine bestimmte Farbpalette festlegen lassen: Vom mit Alternative-Energie aufgeladenen Bluesrock über fast klassische Soulsounds bis hin zu leisen Akustikklängen, vom Hendrix-Furor an der Gitarre hin zu Ausflügen in Funk und Rock – jede der einzelnen kleinen Geschichten, die er erzählt, erhält hier ihr ganz unverkennbar passendes Gemisch.
Und dafür war es Allman wichtig, sich selbst mal wieder als Produzent zu betätigen. Gemeinsam mit Tom Hambridge teilte er sich hier die Verantwortung. Gemeinsam mit Gitarrist Tyler Stokes schrieb er einige Songs, die meisten allerdings hat er selbst verfasst. Hinzu kommen im Studio noch Hammond-Orgel, Bläser, selbst eine Violine. Und genau diese Vielfalt braucht es auch, um eines der besten Alben im Umkreis des Blues des Jahres 2016 entstehen zu lassen. Faszinierend!