Steve Hely & Vali Chandrasekaren: Die Wette: 42 000 km, 2 Männer, 1 Globus, kein Flugzeug

Verlag: Piper; Auflage: 2 (September 2010)
ISBN-10: 3492258263
ISBN-13: 978-3492258265
Originaltitel: The Ridiculous Race

Die Weltreise, die Jules Verne innerhalb von 80 Tagen ablaufen lässt, hat etwas typisch britisch Gediegenes. Und die dranhängende Wette ist sowieso eher etwas für den Club der gehobeneren Gentlemen. Ach, wie war ich begeistert, als ich damals diese Abenteuer las, wie fieberte ich mit. Und wie oft träumte ich davon, den Spuren dieser Weltreisdenden zu folgen. Oder denen von Columbus, James Cook oder wer auch immer noch „echte“ Reisebeschreibungen veröffentlicht hat. Ja, ich war und bin nach solchen Geschichten regelrecht süchtig. Besonders dann, wenn draußen das Wetter einen drauf hinweist, dass man mal wieder nicht dran gedacht hat, rechtzeitig in den Winterschlaf zu fallen. Doch dann das: „Die Wette“ von den beiden Comedy-Autoren Steve Hely und Vali Chandrasekaren scheint zunächst an Vernes Geist anzuknüpfen. Aber nur zunächst.

Aber von Anfang an. Da steht eine Wette: Die beiden Autoren wollen – um den Preis einer guten Flasche Whisky – um die Wette um die Welt reisen. Einer soll dabei den Globus ostwärts, der andere westwärts umkreisen. Und um die Reise wirklich anspruchsvoll zu machen, soll komplett auf Flugzeuge verzichtet werden. Für britische Gentlemen wäre das eine würdige Aufgabe. Doch die Autoren sind so amerikanisch wie nur was. Und garantiert nicht würdig. Eher völlig durchgeknallt – zumdindest die eine Hälfte des Duos.

Denn während der eine sich müht, den Regeln gemäß um die Welt zu kommen und dabei die grenzenlose Langeweile von Schiffsfahren auf Frachtern oder in der Transsibirischen Eisenbahn bis zum Erbrechen kennen zu lernen, hält sich sein Kompagnon von Anfang an überhaupt nicht an die Regeln. Oder zumindest nicht ab dem Zeitpunkt, an dem er feststellen muss, das der von ihm favorisierte Raketenrucksack für einen Atlantikflug völlig ungeeignet ist. Und so jettet er durch touristisch interessante Regionen und lässt kein Klischee des beknackten amerikanischen Touristen aus. Außer vielleicht beim Besuch in den palästinensischen Gebieten.

Geschrieben ist das Gemeinschaftsbuch in einem Stil, der wohl vor allem jugendliche Leser reizen soll. Die Bibel aller Nerds, Wired, vergleicht das Buch denn auch gleich mit den Simpsons. Aber ehrlich: So lustig ist das Buch doch nicht. Und nur selten geraten die Schilderungen der mehr oder weniger zufälligen Reisebegnungen in der Arti, wie sie eines Mark Twain würdig wäre. Nein, das Buch ist lediglich eine halbwitzige Version einer Reise, die der Leser leider nicht selbst gemacht hat.

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