Songwriter David Stewart Ingleton stammt aus Australien und lebt mittlerweile in Berlin. Doch sein aktuelles Album „Mary Bell On Cipralex“ ist eine feine Mixtur aus Folk, Country, Blues und Gospel.

In der Realität haftet der Liebe immer etwas Lächerliches an. Da beschließt der Sänger, der Frau zuliebe mit auf Weltreise zu gehen und fängt sich prompt das Dengue-Fieber ein. Er singt über die Frau, die zur Lunchzeit erst frühstückt, von ihm aber nichts mehr wissen will. Oder er fleht sie an, dass sie ihren neuen Schwarm nichts von den Möbelstücken und Geräten benutzen lässt, die er ihr gekauft hat.

Sieben Lieder über gescheiterte Liebe aus der Sicht eines Verlierers, der dennoch nicht bereit ist, den Glauben an die Liebe aufzugeben. Mal klingen sie wie Country, mal sind es Bluessongs, oder Folkstücke mit Melodien, die schon Jahrzehnte alt sein könnten. Wenn er die Mundharmonika spielt, dann klingt es ein wenig nach Dylan. Ansonsten fällt es schwer, musikalische Verwandtschaften von David Stewart Ingleton zu identifizieren. Denn er hat so ziemlich seinen eigenen Sound im weiten Feld dessen gefunden, was man heute so gerne Americana nennt.

„Mary Bell On Cipralex“ ist ein wunderbar humorvolles Album eines Songwriters, den man sich merken sollte. (Timezone)