tylerEine Art musikalische Autobiografie veröffentlicht der in Texas ansässige Songwriter Tyler McLaughlin. Auf zwei Alben hat er in chronologischer Reihenfolge Lieder aus seinen bislang 33 Lebensjahren eingespielt. Soulkry nennt er die Mischung aus Folk, Country und Soul.

Dass es sich manche Musiker einfach nicht etwas schwerer machen! Ein Mann, eine Gitarre – wenn man dann nicht die richtigen Songs hat, wird das schnell ganz übel. Denn ohne das schützende Rückgrat einer Band wird jede Lücke im Songwriting ebenso brutal offenbart wie technische Unreinheiten oder eine miese Stimme. Ich überlege es mir mittlerweile nicht nur zweimal, ob ich mir solche spartanischen Alben – bei aller Bewunderung für das Do-It-Yourself-Arbeiten von Musikern – überhaupt noch anhöre.

Manchmal allerdings hätte man was verpasst, wenn man bestimmten Platten keine Chance einräumt. Wie etwa bei Tyler McLaughlin, einem in Texas wohnenden Songwriter, der bei Jamendo bislang zwei Alben veröffentlicht hat. Jenseits aller „Konzept“-Alben veröffentlicht der Sänger und Gitarrist seine Lieder in biografischer Reihenfolge und erzählt eine musikalische Autobiografie.

Musikalisch passiert das allein mit der Minimalbesetzung (abgesehen von ab und zu einem Backgroundgesang oder einer zweiten Gitarre). Doch die Kraft McLaughlins liegt in seiner Stimme, die sich irgendwo zwischen Folk und Soul verorten lässt. Und so werden die Stücke auch wenn man kein Textheft daneben liegen hat, nicht so schnell langweilig wie befürchtet. Was allerdings immer wieder mal negativ auffällt sind eindeutige Unsicherheiten in der Begleitung oder dilletantische Einfälle der Sänger im Hintergrund.

Changing Directions & das im Dezember 2009 veröffentlichte Staying The Course sind so zwei hörenserte Stücke Songwriter-Folk, die man sich in ruhigen Minuten gut zu Gemüte führen kann.