dadaweather_640541687 Sein neuestes Hobby sei es, dem Eis in der Antarktis beim Schmelzen zuzusehen, verkündet The Dada Weatherman auf seiner Myspace-Seite. Aber zwischendurch veröffentlicht er am laufenden Band Musik zwischen Don McLean, Kris Kristofferson oder Bob Dylan.

 

Manchmal ist mir der ganze rockige Lärm einfach zu viel. Und auch die endlos recycleten Riffs der Bluesrocker mag ich dann nicht mehr hören. Und dann suche ich nach den perfekten ruhigen Liedern für einen Abend allein. Nichts, wo ich endlos grübeln müsste, um die jeweiligen Referenzanspielungen zu verstehen. Einfach Lieder, die man ohne Reue im Hintergrund laufen lassen kann.

Hier kommt die Chance für das Projekt "The Dada Weatherman", das es im Internet schon zu einer großen Anhängerschar gebracht hat. "Freunde" sind unter anderem Bob Dylan, Jamie Cullum oder Conor Oberst – der sogar persönliche Grüße auf die Myspace-Seite geschickt hat.

The Dada Weatherman ist das Projekt eines jungen französischen Pianisten und Gitarristen, der seit 2004 eigene Songs im Netz veröffentlicht. Als seine Vorbilder nennt er neben Dylan Arthur Rimbeaud, Leonard Cohen, Jimi Hendrix, Robert Johnson und Django Reinhardt. Seine Musik allerdings ist nicht so exotisch aufregend, wie diese Ahnentafel verheißt.

Denn schon von seinem ersten Album "The Green Waltz" bis hin zum aktuellen Werk "Mind of Blue" bietet der Wettermann unaufgeregten und schwelgerischen Folkpop. Das ist alles wunderbar beruhigend und angenehm zu hören, lässt aber den Hintersinn und die Leidenschaft eines Leonard Cohen ebenso vermissen wie die existentielle Getriebenheit eines Robert Johnson. Viel eher fühle ich mich an die 60er und 70er Jahre erinnert, an Donovan etwa oder Don Mclean. Aber das ist ebenso eine Empfehlung wert.