CoverIhren Namen wählten die Puppini Sisters als Tribut an die Andrews Sisters. Dieses Vorbild ist auch spürbar in jeder Note ihres 2007 erschienenen  Albums Betcha Bottom Dollar.

In der britischren Swingszene, die zur Zeit so etwas wie ein Comeback erlebt, sind The Puppini Sisters so etwas wie ein Vorposten in der Musikindustrie. Während Bands wie Top Shelf Jazz oder die Hot Potato Syncopators mehr oder weniger im "Untergrund" der Club-Szene aktiv sind, hat das Gesangstrio den Sprung zum Majo-Plattenvertrag geschafft.

Das 2004 gegründete Trio besteht aus der Italienerin Marcella Puppini und den Engländerinnen Stephanie O'Brien und Kate Mullins. Konsequent von der Musik bis hin zum Styling und der Homepage haben sich die "Schwestern" dem Swing der 40er Jahre verschrieben. Das dürfte auf Puppini zurück gehen, die als Designerin bei Vivenne Westwood arbeitete. Schon ihre erste Single, eine 2006 erschienene Version von Boogie Woogie Bugle Boy (damals ein Hit für die Andrews Sisters) fiel in der stromlinienförmigen Musikszene Großbritanniens auf wie ein Stoß frischer Luft. Und so konnte auch das 2007 erschinene Debüt gleich Goldstatus erringen.

Wobei man die Platte auf Grund ihres hohen Anteils an Coverversionen auch schon in Verbindung mit Nouvelle Vague gebracht hat. Aber das führt wirklich in die Irre Die Schwestern singen zwar auch moderne Pop-Titel, doch werden diese konsequent mit dem Stil der 40er harmonisiert und damit irgendwie zurück in die Vergangenheit geholt. So werden auch New Wave Titel wie Heart of Glass oder das niemals totzukriegende I Will Survive jenseits von Kitsch oder Kunsthadwerk zu jazzig-swingenden Pop-Hymnen. Selbst Kate Bush (Wuthering Heights) war hier vor den Schwestern nicht sicher. Und Mr. Sandman ist einfach nur zauberhaft. Manchmal fühlt man sich beim Hören der Platte direkt zurückversetzt in die "alten" Zeiten. Doch dann blitzt doch wieder die Ironie der Schwestern auf. Eh, keine Angst – die Musik ist gut, das wissen wir. Aber wieso sollte man sich nach der Vergangenheit sehnen? Warum, bin ich versucht zu antworten. Allein der Musik wegen!