WP-Rezension-MusikDas letzte gemeinsame Album der beiden Songwriter Mark Olson und Gary Louris als The Jayhawks ist gleichzeitig auch das beste Album der Band überhaupt. Eine traumhafte Mischung zwischen treibendem Country-Rock, Sentimentalität und eingängigen Popmelodien.

Schon der Eröffnungstitel „Blue“ ist umwerfend: Sehnsüchtig steigen die Melodien in die Höhe, der Harmoniegesang macht den Schmerz der Erinnerungen deutlich. Hier bleibt nur Resignation und Ergebungs ins Schicksal. „I’d Run Away“ macht genau da weiter – hier allerdings als Country-Rock mit Streichern. Und mit weniger Pathos. Doch mit ebensoviel Trauer. Und dann die Hymne auf Mark Olsons (mittlerweile Ex-) Frau Victoria Williams „Miss Williams Guitar“ – Landschaftsmalerei für Stimme und Gitarren. Und mit „Real Life“ rocken die Jayhawks so hart wie noch nie zuvor.

Auch wenn „Blue“ in Kanada in die Top 40 kam – das aufwändig (und leider ein wenig steril und höhenlastig) produzierte Album blieb in den USA recht erfolglos. Mark Olson verlies Ende 1995 die Band, um mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen (und gründete mit ihr die Original Harmony Ridge Creekdippers. Die Jayhawks blieben aber weiter aktiv und veröffentlichten Platten wie „Sound of Lies“. Doch das war letztlich eine ganz andere Band: Rock, ein wenig Dub, Pop – verschwunden waren die Countrywurzeln und die Magie, die diese Band einst ausstrahlte.

Nachdem 2008 ein Duoalbum von Olson und Gary Louris erschien, besteht auch wieder Hoffnung, dass die Jayhawks in ihrer Bestbesetzung wieder zusammen kommen.