Brass-Band, Big Band, Marching Band – Tae Tae Rae aus Hamburg könnte man verschiedene Etiketten verpassen. Sie selbst nennen ihre Musik Streetmusic. Am 17. September 2010 erscheint ihr Album „Maximum Brass“ bei Buero B.
Die Idee hinter Tae Tae Rae war eine ganz simple: Musik zu machen, die Spaß macht – und das mit Leuten, die daran Spaß haben. Anselm Kluge, der die Idee für die Truppe mit bis zu vierzig Musikern hatte, hatte ursprünglich Zeichentrickfilme für die Sesamstraße vertont und wollte eine ähnlich chaotisch-mitreißende Mischung auch live spielen. Erstmals trat die Band 1988 beim Hamburger Hafengeburtstag in Erscheinung.
Das Konzept allerdings, Musik jenseits des professionellen Umfeldes zu machen, die auch und vor allem auf der Straße stattfindet, ist bis heute geblieben. Das macht auch „Maximum Brass“ deutlich: Das Album bringt funkige Brass-Bearbeitungen von Hits der Rock und Popmusik zwischen Green Days „American Idiot“, Oasis‘ „Wonderwall“ und „Tainted Love“.
Wer jetzt hier Funk-Perlen vom Format der Dirty Dozen Brass Band oder ähnlicher Kapellen erwartet, dürfte ein wenig enttäuscht sein. Denn hier wird zweierlei deutlich: Tae Tae Rae ist vor allem eine Amateurtruppe und kann mit diesen Vorbildern nicht wirklich mithalten. Und es ist eben keine Brass Band aus New Orleans sondern eine Hamburger Marchingband also mit wesentlich mehr Marsch als Funk. Wer das bedenkt, wird aber an „Maximum Brass“ eine Menge Spaß haben können. Und am besten genießt man die Musik von ihnen eh dort, wo sie hingehört: Auf der Straße. Da kommt es nicht auf die filigrane Virtuosität oder die bis ins Detail intellektuell ausgefeilten Arrangements an, die Jazzfreunde so sehr zu lieben scheinen. Sondern es geht einfach darum, die Menschen in Bewegung zu setzen.