Mit ihrem 2011 erschienenen Album „Me ’n‘ Mabel“ wurde die kanadische Sängerin/Gitarristin Suzie Vinnick über ihre Heimat hinaus bekannt als eine hervorragende akustische Blueskünstlerin. Eingeladen wurde sie daraufhin unter anderem vom Satelittenradio Sirius XM, eine Session für die Sendung B.B. King’s Bluesville einzuspielen. Diese erscheint jetzt als Nachfolgealbum „Live At Bluesville“.
Eine Frau, eine Gitarre. Mehr nicht. Mehr braucht es nicht, wenn eine Muskerin wie Suzie Vinnick am Mikrophon sitzt. Eine zahrte und nur manchmal kratzbürstige Stimme thront über einer kräftig und fast rockend gespielten Gitarre. Die Songs meist Versionen von anderen, von Willie Dixon, Steve Winwood oder aus dem Gospel-Katalog. Aber auch die eigenen Stücke wie „Looking for a Kiss“ oder das mit Rick Fines geschriebene „How’d You Know I Missed You“ passen da herein: Das ist Folkblues heute. Schade nur, dass die Session für Bluesville nur acht Songs und damit eine halbe Stunde umfasste.
Erste Assoziationen des Rezensenten: Das Live-Album von Rory Block, was vor Jahren mal beim Women in (E)Motion-Festival in Bremen mitgeschnitten wurde. Und da war ich wohl nicht der erste, der hier eine verwandte Seele hörte. Suzie Vinnick wurde gemeinsam mit ihrer Gitarre Mabel schon nach Bremen zum gleichen Festival eingeladen. Jetzt muss ich mir doch noch mal „Me ’n‘ Mabel“ zulegen. Und die Liste kanadischer Bluesmusiker, die es zu beobachten gilt, ist um eine wirklich bemerkenswerte Frau länger geworden.