studebakerDer Name ist Programm: Studebaker John spielt auf seinem neuen Album Bluesrock und Rock ganz im Stile der späten 60er Jahre. Im Zentrum steht die rauhe Slide-Gitarre des Chicagoer Urgesteins und ab und an auch seine Bluesharp.

Ach wenn doch das ganze Album so wäre wie der Opener „Rockin‘ The Boogie“: Studebaker John rotzt den Boogie so mitreißend runter, dass Leute wie George Thorogood und ähnliche Jünger von Hound Dog Taylor und J.B. Hutto neidisch werden könnten. Doch „Old School Rockin“ hat ein Problem: Es ist zu lang und hat zu wenig Abwechslung. Die fast unter Live-Bedingungen eingespielte Scheibe füllt die vorhandene CD-Länge komplett aus. Doch sind die meisten Lieder nicht wirklich originell. Und man erwischt sich immer mal wieder beim Gedanken, ob das Solo nicht vor zehn Minuten schon mal gehört wurde.

Wirkliche Abwechslung gibt es nur selten. Am besten gefallen mir da die Songs wie „Dark Night“, wo die elektrisch verstärkte Bluesharp zum Einsatz kommt. Viel zu selten weicht Studebaker John auf der Gitarre von dem Einheitsbrei der Riffs ab und zeigt, dass er durchaus auch mal den Hendrix raushängen lassen könnte. Das passiert eigentlich nur in „I Stand Alone“. Und auch der zaghafte Ausflug in Latinblues a la Fleetwood Mac in Santanas Lesart in „Mesmerized“ ist eine angenehme Ausnahme. Ansonsten: Zu wenig Abwechslung, zu wenig Feinfühligkeit – und leider fast gar kein Blues mehr. Was hätte das für ein Album werden können, wenn man all diese überlangen anderen Lieder rausgekürzt hätte….