Sie nennen ihre Musik "Classic Rock & Roll for today". Southern Yankee aus Woonsocket setzen auf ihrem Debüt "The Re-Unification of Rock & Roll die Traditionslinie von Bands wie CCR fort.
Wer sein Debüt "Die Wiedervereinigung des Rock & Roll" nennt, muss ganz schön Mut haben. Erwartet man von so einem Titel doch nichts weniger, als die Zukunft der Rockmusik. Oder zumindest die Fortsetzung von Elvis, der Stones und der Ramones mit den Mitteln der Gegenwart. Wer allerdings mit dieser Erwartung an die 16 Titel des Albums herangeht, wird wohl enttäuscht werden. Denn Rock & Roll ist für Southern Yankee eher im Bereich des Country-Rock zu finden, modern auch gerne als Americana bezeichnet.
Wobei die Band so gar nicht modern klingt – eher fühlt man sich an Platten der frühen 70er Jahre erinnert, an die Songs von John Fogerty, von Gram Parsons vielleicht – und natürlich auch ein wenig an Southern Rock. Und das ist auch gut so. Denn die Songs der Band um die Songwriter Dave Gravino und Vernon Tart haben in diesem Stil derartig ihre Heimat gefunden, dass ihnen jede Menge zukünftige Hits gelungen sind. Etwa ein Song wie "After I Die" mit seinen humorvollen Vorsätzen für die Gestaltung des Lebens nach dem Tode. Oder der gemäßigt daherrollende "Honky Tonk Two Steppin'". Rockmusik, so die Überzeugung der Band, muss eben auch dem Hörer Spaß machen und ihn für eine Weile die Alltagssorgen vergessen lassen. Man mag das opportunistisch nennen oder wirklichkeitsfremd. Doch letztlich ist und war Musik schon immer eine Kunst, die einen für eine Zeit aus dem Alltag entführte. Und es gibt kaum eine schönere Form dieser Entführung als die zu einem Tanz mit optimistischer Musik. Für mich ein überzeugendes Debüt. Wenn auch vielleicht nicht für alle die Zukunft der Rockmusik.