Mit ihrem Debüt „Leave The Light On“ hatte Sena Erhardt für gewaltige Aufmerksamkeit gesorgt. Nicht umsonst bekam das Album eine Nominierung für den Blues Music Award. Mit „All In“ kommt jetzt bei Blind Pig der Nachfolger dazu und der verfolgt die eingeschlagene Richtung weiter: Bluesrock mit ner Menge Soul, eine gute Sängerin und Songwriterin – und ihr Vater, der dazu die passenden Gitarrensounds liefert.
Als Produzenten gewann die Band diesmal Gim Gaines, der in seinenem Bessie Blues Studio schon mit Santana, Luther Allison oder Stevie Ray Vaughan gearbeitet hatte. Und das Ergebnis: Vater Erhardts Gitarre singt mal rauh, immer packend. Und Senas Stimme ist einmal mehr wieder kraftvoll und flexibel: Hier wird der Blues nicht in ein Retrogewand gepackt (wenn man mal von dem schön altmodisch beginnenden „Live & Learn“ absieht), hier wird aber auch nicht jedes Erbe mit Rockgrooves zugeschüttet. Und das unterscheidet Sena Erhardt von Sängerinnen wie Jessy Martens. Das hier ist wirklich ein zupackender Bluesrock – wundervoll etwa das riffgetriebene „Man Up“.
Die Songs sind persönliche Geschichten aus dem Beziehungsalltag ebenso wie über Freundschaft und Unterstützung. Und sie sind vor allem niemals banal oder langweilig. Und so kann man nur sagen: „All In“ ist eine Empfehlung wert. Sena Erhardts Band hat wieder eine schöne Scheibe vorgelegt.