Wenn bei „Good-Bye Baby“ ein typischer Boogie a la Canned Heat losrollt, spätestens dann hat die enorm vielseitige Sängerin und Songwriterin Lisa Cee die Zuhörer endgültig gepackt. Ihr bei Rp Cat erschienenes Album hat jede Art von Blues zwischen Gospel, Soul, Funk und Bluesrock bis hin zum Country. Und man bekommt eine ausgezeichnete Band zu hören, wo als Gast unter anderem Johnny Mastro mit seiner Harp mitspielt.

„What Good Am I“ fragt Lisa Cee im funkig losrockenden Opener ihres Albums. Wie gut ist sie? Als Sängerin ist sie auf jeden Fall hervorragend: Nuancenreich, flexibel, voller Power und Gefühl. Soul sei ihrer Meinung nach der innerste Kern jeder Musik, sagt sie. Und wenn man sie hört, dann nimmt man ihr das ab. Selbst wenn sie sich als Cover eine Nummer wie „White Rabbit“ vornimmt, macht sie daraus gleichzeitig eine Hommage an Grace Slick als auch eine völlig eigenständige Interpretation. „I‘ll Take You There“ von den Staples ist eine groovende Soulnummer mit jder Menge Gospelfeeling.

Auch als Songwriterin ist Lisa Cee fur mich eine echte Entdeckung, die sich nicht vor anderen jungen Blues(rock)-Kolleginnen wie Dani Wilde oder Joanne Shaw Taylor verstecken braucht. Beispielsweise der schon erwähnte Opener und das ebenso groovige „Right Man“: Das klingt neu, frisch und niemals langweilig. Was für die Songs ebenso spricht wie für ihre Band, die die Ideen auf den Punkt rockend umsetzt. „My Turn“: muss man sich unbedingt anhören. (Rip Cat)