Am 25.6.15 gastierte Marc Broussard im Backstage Club in München. Wer regelmäßig unsere Artikel liest, weiß, wie begeistert wir von ihm als Support von JJ Grey & Mofro waren. 

Aber zu Marc Broussard kommen wir gleich. Der Abend wurde von Ingo Lechner eröffnet, der sich als 50% von Mighty Steel Leg Experience vorstellte. Lediglich mit seiner Gitarre und ohne seinem Bernhard präsentierte er akustischen Indiefolk. Mit eigenen Stücken, die sich irgendwo um Simon & Garfunkel herum einordnen lassen, konnte er das max. 40 Personen umfassende Publikum durchaus begeistern. Spätestens wenn das nächste Album im Spätsommer erscheint, werden wir wieder von Mighty Steel Leg Experience berichten.

Dann aber trat Marc Broussard die Bühne. Seine Band besteht bis auf seinem Drummer aus gecasteten europäischen, in der Schweiz ansässigen Musikern. Wie wir beim Interview erfahren haben, hat diese Band nie vorher geprobt. Und Marc Broussard eröffnete gleich mit schweren Geschütz. Den Folksänger hat er zu Hause gelassen. Stattdessen präsentiert er sich von der bluesig rockigen Seite. Das erste Stück geht nahtlos in ‚Hey Joe‘ über gefolgt von Stücken der älteren CDS wie ‚Save me‘.

Wer seine letzte Live CD ‚Live at Full Sail University“ gehört hat, kennt die Art, wie Marx Broussard seine Songs präsentiert – Eine Geschichte vorab, persönlich und intim. Er erzählt, wie er beim Autofahren einer Radiosendung über einen verstorbenen bekannten Comedien zuhört. Er war so ergriffen, was ihn zu dem Song ‚ Man ain‘t supposed to cry‘ inspirierte.

Aber das Beste ist immer wieder Marcs Stimme: Schreiend, weinend, melodiös und soulig. Wenn man die Augen schliesst, kann man sogar gelegentlich Stevie Wonder hören. Dann von der neuen Live CD ‚ Lonely night in Georgia‘. Marc Broussard geniert sich auch nicht, Cover Versionen wie ‚Lovely Day‘ zu spielen. Da geht er wohl mit seiner gecasteten Begleitband auf Nummer sicher. Zur Band gehören der aus Venedig stammende Bassist Mr PC oder Pierangelo Crescenzio, der Lausanner Keyboard Martin Chabloz und der aus Zürich stammende Gitarrist Cyrill Camenzind. Für mich allerdings ist das Rückgrat der Band Marcs Drummer Chat Gilmore. Er gibt die wichtigen Nuancen, um die Songs zu Marc Broussard Songs zu machen. Tempowechsel, Wechsel von R&B zu Reggae und zurück.

Unter Berücksichtigung, dass es nur ca. 40 Besucher waren, hätte man den Abend als Probetermin für eine Band abtun können, die sich noch nie getroffen hat. Aber weit gefehlt: Die Band präsentierte sich als kompakt, flexibel und routiniert. Marc variierte schon mal z.B. meinen Favoriten ‚‘Dyin‘ Man‘, wo man noch ein Stück über eine Improvisation anhängt.

Die begeisterten Besucher bereiteten Marc Broussard noch einen schönen Abgang aus dem fast leeren Backstage Club, indem sie ihm noch 2 Zugaben abforderten. So spielte Marc Broussard noch ‚Blue Bird‘ und ‚Waiting in vain‘. Nach dem Konzert kam Marc Broussard noch zu uns, um die zwei Gewinner der Tickets persönlich zu begrüßen.