Wenn man in Deutschland eine Jazz- oder Swingband mit dem Label "Dixieland" belegt, ist das schon fast geschäftsschädigend. Doch die Red Hook Ramblers aus New York sind stolz darauf. Obwohl ihre Musik eher zwischen New Orleans Jazz, Cabaret und Swing pendelt. "Something More Sinister" ist ihr aktuelles Album.
Die Besetzung ist ebenso klassisch wie die Musik: Tuba, Cornet, Posaune, Klarinette, Banjo und Schlagzeug. Hinzu kommen noch die Gesangsstimmen sämtlicher Bandmitglieder. Die 2005 gegründeten Red Hook Ramblers könnten eher in einen Club von New Orleans passen als nach Brooklyn. Und die Musikerinnen und Musiker sind stolz darauf, die Musik eines Louis Armstrong heute noch zu pflegen bei den verschiedensten Veranstaltungen.
Ihr aktuelles Album allerdings ist wesentlich verrückter als die meisten Aufnahmen von Satchmo – auf "Something More Sinister" toben sich die Musiker so richtig aus in einer Musik, die wahlweise in einem Zirkus, einer Flüsterkneipe zur Prohibitionszeit oder einer klassischen Beerdigung von New Orleans angesiedelt sein könnte. Die elf Stücke der Platte stellen die Band in eine Reihe etwa mit den britischen Untergrund-Swing-Bands wie der Original Rabbit Foot Spasm Band oder auch den Zen Hussies: Die traditionsbewußte Jazz- und Swingmusik ist ein Vehikel, um ganz neue und verrückte Geschichten zu erzählen. Da merkt man, dass die Ramblers viel bei Jazz-Age-Parties und ähnlichen Veranstaltungen zu erleben sind, wo sich die vergangenheitsverliebten Tanzverrückten austoben. Und dafür ist "Something More Sinister" hervorragend geeignet.