„Fauna der Nacht“ heißt eine Ausstellung mit Fotofantasien von Detlef Witt, die am 5. März in der Greifswalder Stadtbibliothek eröffnet wird. Die Bildmontagen des Greifswalder Kunsthistorikers zeigen Wesen wie sie aus Märchen oder Erzählungen etwa von E.T.A. Hoffmann entsprungen sein könnten.

Es sind Elfen und Drachenkinder, Katzenfrauen und Werwölfe. Ein Mann und eine Frau verwandeln sich nachts in tierische Wesen. Die Phantasie gebiert spielerisch märchenhafte Kreaturen. Dabei verleugnen die Bildmontagen nicht, was sie sind: Überlagerungen von jeweils zwei Fotos, einem menschlichen Gesicht und einem Tier. Bewusst werden Übergänge nicht retuschiert, damit der Herstellungsprozess auf den Bildern erkennbar bleibt.

Die Wesen könnten phantastischen Büchern entsprungen sein, in Märchen und Sagen wimmelt es von zauberhaften Verwandlungen. Der Titel „Fauna der Nacht“ spielt auch auf die „Nachtstücke“ E.T.A. Hoffmanns an. Die Bilder verstehen sich nicht als Illustrationen zur Literatur, aber sie liebäugeln mit phantastischen Gestalten in den Werken Hoffmanns oder Bulgakows. Bücher sind der Wegweiser in das Unbekannte, das jeder für sich selbst erforschen muss. Die Bibliothek ist ein guter Ort für die Phantasiegestalten.

Herzlicher Dank gilt Kustos Dr. Peter Michalik und Präparator Hans Knut Weidemann vom Zoologischen Museum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, die freundlich das Fotografieren einiger Präparate aus der Sammlung des Instituts ermöglichten, die in den Montagen mit verarbeitet wurden. Weitere tierische „Modelle“ fanden sich u.a. im Greifswalder Tierpark und auf dem Freizeithof Faust in Bömitz. Detlef Witt ist freiberuflicher Kunsthistoriker und lebt in Greifswald.

Die Ausstellung kann vom 7. März bis zum 23. April in der Stadtbibliothek zu den normalen Öffnungszeiten besichtigt werden.

 

Das Tier (Detlef Witt)Le Chat (Detlef Witt)