Ein Österreicher mit Hang zum Sound von New Orleans? Hammond-Organist Raphael Wressnig hat schon vor mehr als zehn Jahren ein Album unter dem Bandnamen New Orleans Organ Trio veröffentlicht. Jetzt fuhr er in die Stadt, suchte sich hochkarätige Session-Mitspieler und veröffentlichte mit Soul-Gumbo ein tolles Album zwischen Funk, Jazz und Soul.

Ich liebe gute Eintöpfe, in deren Geschmack sich die verschiedensten Geschmäcker vereinen. Gumbo hab ich noch nie gegessen. Aber es steht auf der Liste der Gerichte, die ich am liebsten vor Ort probieren möchte.
Sessions in New Orleans können wirklich eine ähnliche Magie entwickeln. Dem Dresdner Thomas Stelzer gelingen seit Jahren immer mal wieder tolle Alben, wo sich sächsische Eleganz und der Groove von Louisiana aufs feinste vereinen. Auch Raphael Wresnig ist das mehr als überzeugend gelungen. Grund dafür ist einerseits natürlich die Rhythmusgruppe um den ehemaligen Bassisten der Meters George Porter und Schlagzeuger Stanton Moore (ehemals bei der Funkband Galactic). Hinzu kommen Beiträge von Pianist und Sänger Jon Cleary, Larry Garner, Walter „Wolfman“ Washington und natürlich auch von Wressnig langjährigen Mitstreitern Alex Schultz (g) und Craig Handy (sax).
Die neun Stücke des Albums bieten sowohl für Jazzfreunde als auch für Liebhaber von Blues, Soul und Funk großartige Unterhaltung – und vor allem die passende Tanzmusik. Hier wird niemals akademisch daherimprovisiert, sondern Songs wie „Soul Jazz Shuffle“, „Mustard Greens“ oder „Soulful Strut“ sind gleichzeitig Jazz auf höchstem Niveau und mitreißend groovende Tanzmusik. Und das macht „Soul Gumbo“ zu einer Empfehlung über die Genregrenzen hinweg. (Peppercake/ZYX)