Greifswald (rn). Für den künftigen Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis wurden von der pommerschen Kirchenleitung Personalentscheidungen getroffen, die mit der geplanten Fusion zur Nordkirche Pfingsten 2012 in Kraft treten sollen. So soll der bisherige Finanzreferent der pommerschen Kirche, Hartmut Dobbe, die Leitung des Kirchenkreisamtes übernehmen.
Außerdem soll mit der Fusion Matthias Bartels Leiter des Regionalzentrums kirchlicher Dienste in Greifswald werden. Im künftigen Kirchenkreisamt wird Maren Bratner (31) die Leitung der Abteilungen Finanzen und Personal übernehmen und dem Abteilungsleiter Liegenschaften, Kirchenverwaltungsrat Thomas Papst (52) soll die stellvertretende Amtsleitung übertragen werden. Der Bereich kirchliches Bauen liegt künftig in landeskirchlicher Verantwortung.
Der Diplomfinanzwirt Hartmut Dobbe wurde in Bad Bentheim geboren arbeitete als Steuerinspektor in seinem Geburtsort, als Buchhalter in Nes Ammim in Israel und wurde 1999 Amtsleiter im Kirchenverwaltungsamt des Kirchenkreises Greifswald. Seit 2005 ist Dobbe Abteilungsleiter Finanzen im Konsistorium der Pommerschen Evangelischen Kirche in Greifswald.
„In den Jahren der Fusionsgespräche und -vorbereitungen wurden die Mitarbeitenden der kirchlichen Verwaltung sehr stark in diese Prozesse eingebunden,“ sagt der künftige Amtsleiter. „Auch die ersten Monate nach der Fusion werden noch einmal sehr kraftaufwändig, wenn wir uns in geänderten Strukturen wiederfinden werden und uns in neue Rechtsvorschriften einarbeiten müssen. Mein Ziel ist es, diese Konstituierungsphase möglichst schnell abzuschließen, damit wir uns dann mit voller Kraft unseren Aufgaben widmen und den neuen Kirchenkreis gestalten können.“
Kirchenrat Matthias Bartels studierte Theologie in Jena und war dort wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Klaus-Peter Hertzsch. Von 1993 bis 2004 war er Pfarrer in der Kirchengemeinde Altenhagen (KK Demmin). Dann arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG) in Greifswald. Zu Oktober 2008 wurde Bartels zum theologischen Referenten im Konsistorium mit den Bereichen Bildung, Schule und theologische Ausbildung berufen.
Das entstehende Evangelische Regionalzentrum im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis wird eine neue Form der übergemeindlichen Arbeit insbesondere in den Handlungsfeldern Bildung und Gemeindeentwicklung darstellen. „Die Stärkung der Zusammenarbeit der bisher meist nicht oder nur lose verbundenen Einrichtungen und Arbeitszweige und die konsequente Ausrichtung auf die Gemeinden unterstützende Funktion dieses Hauses sehe ich wichtigste Aufgabe für die Leitung in der Gründungsphase,“ sagt Bartels.
Der künftige Leiter des Zentrums steht vor der Aufgabe, im Bereich des künftigen Kirchenkreises Pommern die Mitarbeitenden in der gemeindenahen pädagogischen Arbeit – also Katechetinnen, Gemeindepädagogen, Gemeindediakone – und in der schulkooperativen Arbeit – also SchulpfarrerInnen, Schulsozialarbeiter, Schulseelsorger, ReligionslehrerInnen – in den Regionen und vor Ort von Seiten des Kirchenkreises zu stärken. Im gemeindepädagogischen Bereich kommt hinzu, dass die regionale Zusammenarbeit aufgrund der oftmals schwierigen Anstellungsverhältnisse in den Gemeinden gestärkt werden soll.
„Gerade im Bereich der Gemeindeentwicklung wird das Regionalzentrum vor der Aufgabe stehen, thematische Schwerpunkte in seiner Arbeit zu setzen,“ sagt Kirchenrat Bartels. „Ich habe in den letzten Jahren bereits daran mitgearbeitet, Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in unserer Kirche zu befördern. Mir ist dies ein besonderes Anliegen. Dies betrifft zum einen den Bereich Gottesdienst. Wir brauchen verlässliche Fortbildungsangebote für Lektoren und wir müssen unser Engagement in der Qualifizierung von Prädikanten stabilisieren. Gerade im diesem Bereich würde ich für mich auch einen eigenen Schwerpunkt setzen wollen. Dies betrifft aber auch den gemeindepädagogischen Bereich im weiteren Sinn: Kindergottesdienstarbeit, Teamerausbildung und vor allem die berufs- und tätigkeitsbegleitende Qualifizierung von Gemeindepädagoginnen wird zu einem unverzichtbaren Bereich des Regionalzentrums werden, wenn wir die Präsenz dieses Arbeitsfeldes in der Fläche des Kirchenkreises sichern und zum Teil erst wieder herstellen wollen.“
Das Regionalzentrum soll mit seinen verschiedenen Aufgabenbereichen das Leben im Kirchenkreis, seinen Regionen und Kirchengemeinden fördern. Zum Zentrum, das seinen Sitz im Greifswalder Karl-Marx-Platz 15 finden soll, gehören das Amt für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der Jugendmigrationsdienst, die Evangelische Medienzentrale, die ökumenische Partnerarbeit, das „JAhr zur Taufe“, die Konfirmandenarbeitsstelle im Schullandheim Sassen, die Schulpfarrstellen und die schulbezogenen Stellen, die bisherigen kreiskirchlichen Stellen für Kinder- und Jugendarbeit sowie das Familienbildungsprojekt in Verchen.