CoverSeit zehn Jahren verschmilzt das Duo Moreland & Arbuckle den rauhen Delta-Blues der Vorkriegszeit mit dem Drive von Chicagoblues und Rockmusik. Ihr Bluesrock ist wesentlich näher dran am eigentlichen Blues als Mitstreiter aus der Garagen-Rock-Fraktion wie etwa die Black Keys. Das zeigt auch ihr aktuelles Album „Just A Dream“.

Man würde Moreland & Arbuckle gewaltig Unrecht tun, wenn man sie mit anderen „Garagen-Bluesmen“ vom Schlage der Black Keys in eine Schublade stecken wollte. Denn wo sich in den letzten Jahren diese Bands immer mehr in Richtung Hard- oder sonstigen -Rock weiterentwickelt haben, sind die beiden Musiker aus Kansas bis heute ihren Blueswurzeln treu geblieben. Und daran hat auch nicht die Hinzunahme eines ständigen Schlagzeugers in das Duo was geändert.

Auch wenn „Just A Dream“ eingängiger und vielleicht auch glatter ist, als ihre bisherigen Alben, spürt man doch in jedem Beat den Groove des elektrischen Nachkriegsblues aus Chicago. Und zwar nicht die etwas geglättetere Version sondern die ganze Rauhheit etwa des jungen Buddy Guy oder die Wucht eines Howlin Wolf. Aaron Moreland spielt neben der „normalen“ E-Gitarre bei einigen Titeln auch auf einer Zigarren-Kisten-Gitarre mit Bass- und Gitarren-Saiten. Das macht den Rocksound seines Spiels noch direkter und heftiger. Dustion Arbuckle findet in diesem Sound die Grundlage für sein heftiges Harpspiel und seine klagenden Gesangslinien.

Einer der Höhepunkte des Albums (neben dem famosen Opener „The Brown Bomber“ und dem Tom Waits Cover „Heartattack And Vine“) ist auf jeden Fall „White Lightnin“. Hier gesellt sich der Komponist Steve Cropper zu den Musikern und fügt der Mixtur noch seine trockene Memphis-Gitarre bei. Bei Liedern wie diesem wird deutlich, wie auch der Bluesrock durchaus nach den großen Zeiten von ZZ Top noch das Zeug dazu hat, zum Stadion-Ereignis zu werden. Zu wünschen wäre es auf jeden Fall.