Thomas Dorsch Foto: Uwe RoßnerDer Gast am Pult ist kein Unbekannter. Thomas Dorsch leitete im Mai 2010 das Philharmonische Orchester des Theaters Vorpommern. Am Dienstag, 11. Januar stehen beide beim 3. Philharmonischen Konzert wieder gemeinsam auf der Bühne.

„Ich fühle mich sehr wohl und es macht Spaß wieder hier zu sein“, äußert der Dirigent. Die Orchestermusiker hätten ihn herzlich aufgenommen. Das Publikum habe er in guter Erinnerung: „Es hört sehr aufmerksam und konzentriert zu“, findet Thomas Dorsch. Auf besondere Effekte und Handschriften darf es sich dieses Mal innerhalb des abendlichen Repertoires freuen. Geist und Witz in der Musik bestimmen dieses.

Am Anfang steht die Lustspiel-Ouvertüre op. 38 des Klaviervirtuosen und Musiktheoretikers Ferruccio Busoni (1866 – 1924). „Es ist der Versuch eines Komponisten mit Humor in Tönen umzugehen“, sagt Thomas Dorsch. Joseph Haydn (1732 – 1809) fände die Balance und spreche das Publikum an. Markant ist der brummige Orgelpunkt im vierten und letzten Satz seiner 82. Sinfonie. Das 1786 in Paris entstandene Werk trage zwar daher den Beinamen „Der Bär“,  allerdings halte es noch mehr musikalische Raffinessen bereit. Wenn auch nicht so plakativ.

Mit Balduin Sulzer erklingt ein Werk eines zeitgenössischen Tonsetzers. „Ich kannte ihn vorher nicht“, gesteht Thomas Dorsch. Ungewöhnlich sei die Besetzung des Capriccio concertante op. 248 des Österreichers. Streicher, Schellentrommel und Bläserquintett sind gefordert. „Es ist eine Herausforderung. Man hört es nicht oft“, so der Gastdirigent. Zwar gab es bereits eine Uraufführung, aber eine Einspielung auf CD läge noch nicht vor. Sulzers Musik sei recht spontan, wie aus dem Moment heraus, dennoch geistreich und mit vielen kleinen Effekten versehen. Anja Menzel (Oboe), Claudia Otto (Flöte), Laszló Sándor (Klarinette), Jörg Thieme (Fagott) und Georgel Gradinaru (Horn) vom Philharmonischen Orchester Vorpommern treten dabei als Solisten auf.

Die Sinfonietta von Francis Poulenc (1899 – 1963) bildet das klangvolle Finale des Konzertes. „Es ist ein sehr schönes Stück. Es fließt und hat diese französische Leichtigkeit“, schwärmt der Musikalische Oberleiter des Staatstheaters Oldenburg zusammen mit seinen Musikerkollegen. Teilweise erinnere es auch an Filmmusik oder Maurice Ravel oder Nikolai A. Rimskij-Korsakow. In jedem Falle sei es ein unheimlich tolles Stück.