Mit „Blue Colors, Red Lights“ hatte die Marius Tilly Band 2012 ein wirklich gutes Debüt vorgelegt. Inzwischen hat das Trio um Songwriter/Gitarrist Tilly nicht nur Erfahrungen bei verschiedensten Wettbewerben u.a. bei der International Blues Challenge in Memphis sammeln können. Sie sind in den Jahren vor allem einen gehörigen Schritt weiter auf dem Weg zu einem ganz eigenen Sound zwischen Rock und Blues vorangeschritten. Davon kann man sich jetzt auf „Come Together“ überzeugen.
Nicht nur wenn Marius Tilly bei „Fly“ zur Slide-Gitarre greift, dann wird sofort hörbar, wie sehr diese Band vom Blues beeinflusst wird. Doch ähnlich wie bei Bands der späten 60er und vor allem der frühen 70er ist auf diesem Album die Lust daran zu hören, die verschiedensten Einflüsse zu einer eigenen Rockmusik zu verbinden: Popmelodien und Rockriffs, Soulanklänge und Grooves von überall her. Nein, die Marius Tilly Band ist keines der viel zu vielen „Power-Trios“ die auf Nummer sicher gehen und immer wieder die gleichen Riffs und Gitarrenexzesse wiederholen und damit für zufriedenes Nicken bei 60jährigen Bikern sorgen. Hier ist eine Band, deren Songs trotz alter Rezepte frisch und originell klingen.
„Come Together“ macht wirklich Spaß – wenn man kein Agent der Bluespolizei ist. Und dass auf dem Album das Trio unter anderem mit Keyboards erweitert wird, macht es auch abwechslungsreicher als viele andere Alben des Jahres. Für Rockfans kann man also nur sagen: Unbedingt reinhören!