Ein herrliches Doppelalbum mit 20 Stücken von der Königin des Americana. Die meisten Doppelalben verursachen unvermeidlich das Gefühl, dass sie mit zu schwachem Material aufgeplustert wurden. Nicht das hier, das ist ein vollgepackter elementarer Kraftakt von Anfang bis Ende.
 

Williams ist die ganze Zeit in Top-Form. Ihr düsterer Gesang und die Gitarre wird gestützt von ihrem tollen Songwriting, manchmal mit trockenen Texten und bohrend rauhen Emotionen. Wir kennen alle ihren Stil und den einzigartigen – oftmals dunklen – Blick auf Leben, Liebe, Beziehungen und die Zukunft.

‚Down Where The Spirit Meets The Bone‘ ist keine Ausnahme, aber es gibt mehr als einen Hauch von Erlösung in der Mixtur. Williams sagt zu dem Album, es sei ein Ausdruck ihres „Optimismus“. Das ist keine Beschreibung, die man ihrem typischen reduziehren und emotionalen Blick auf Leben und Liebe oft anhängt.

Tony Joe White und Jakob Dylan spielen beide mit, ebenso Multiinstrumentalist und Produzent Greg Leiz, Bill Frisell und zwei frühere Mitspieler von Elvis Costello: Schlagzeuger Pete Thomas und Bassist Danny Faragher. Mit so einem großartigen Studioteam an Bord ist die Produktion perfekt aufgestellt.

Das ist eines von den leider viel zu seltenen absolut essentiellen Alben. Ist es Country, ist es Americana, ist es Blues? Es ist alles davon und noch viel viel mehr. Vielleicht das wichtigste Album des Jahres. (Highway 20 Records/Thirty Tigers)