In ihrer Heimat Kanada wurde sie für ihr zweites Album schon für einen Juno nominiert. Inzwischen pendelt Sängerin/Songwriterin Ndidi Onunkwulu zwischen Europa und Los Angeles. Ihr viertes Album „Dark Swing“ ist eine eingängige Mixtur aus Blues, Songwriterpop und Soulanklängen.

Es ist immer wieder gut, wenn sich Musikerinnen und Musiker weigern, sich in irgendwelche Boxen einsortieren zu lassen. Für Rezensenten ist das allerdings eine Herausforderung, denn wie soll man wie hier mit diesem ständigen Pendeln der Musik zwischen Folkanklängen, Jazzpop, Blues und Soul umgehen? Ein Journalist in Kanada nanne Ndidi mal die „funkier Billie Holiday“ – den Vergleich kann er aber nicht bei diesem Album gefunden haben. Denn „Dark Swing“ ist nun überhaupt nicht funky sondern eine melancholische Sammlung von Balladen und wenigen schnelleren Songs. Neben dem „Sugarman“ von Sixto Rodriguez sind das eigene Geschichten, die sich einschmeicheln und nicht aufdrängen. In jeder Minute eingängig und überzeugend steht die fantastische Stimme der Sängerin im Mittelpunkt.

Ndidi beherrscht die Kunst, die Stimme zum Spiegel ihrer Seele zu machen, der auch die kleinsten Nuancen noch deutlich wiedergibt. Und damit kann sie sowohl im Slowblues, als auch bei radiofreundlichen Popsongs überzeugen. Highlights des Albums sind eindeutig der Titelsong und das wundervolle Lied „Last of the Pure“. Faszinierendes Album für melancholische Herbstabende.