Wahlen als Komödie? Das kann durchaus nicht nur in der Realität sondern auch im Film funktionieren. In der von Joshua Michael Stern geschriebenen und inszenierten Komödie „Swing Vote“ ist Kevin Costner das Ziel eines absurden Wahlkampfes.

Das Mainstreamkino besonders aus Hollywood bringt nur selten wirklich gute politische Komödien hervor. Und wenn es denn mal welche gibt, haben sie kaum Chancen zwischen all den Special Effect-Streifen mit ihren großen PR-Etats. Das ist schade – denn über solch absurde Themen wie den Wahlkampf lassen sich auch abseits von Horst Schlemmer witzige Geschichten in Bilder setzen.

Wie etwa die des sympathischen Losers Bud, der eigentlich nur für seine Tochter da sein, Angeln und Bier trinken will. Doch plötzlich hängt an seiner Stimme der Ausgang der nächsten Präsidentenwahl. Und der Wahlkampf der beiden Kandidaten führt zu den absurdesten Ergebnissen: Die Republikaner sind auf einmal für Schwulenehe und Umweltschutz, die Demokraten sprechen sich gegen die Abtreibung aus. Und Bud und seine Tochter Molly stehen im Zentrum des ganzen Rummels.

Costner spielt Bud mit einer Trockenheit und Unbedarftheit, die wirklich Spaß macht. Auch Dennis Hopper als Präsident oder Willie Nelson als er selbst sind mehr als amüsant. Aber die eigentliche schauspielerische Überraschung des Streifens ist Madeline Carroll als Molly.

„Swing Vote“ ist eine leichte aber niemals belanglose oder alberne Komödie. Solche Filme sollten auch in Deutschland häufiger gedreht werden.