Ein neues Album von Jorma Kaukonen ist immer willkommen und wird freudig von der Legion seiner Fans in aller Welt erwartet. „Ain‘t No Hurry“ ist ein typisch entspanntes Werk mit Kaukonens patentiert würzigem Gitarrenspiel und packend rauhem Gesang, die hervorragend zusammen passen.

Wie mittlerweile üblich wird er von alten Kumpels aus den Rockstar-Zeiten von Jefferson Airplane und Hot Tuna begleitet. Am Bass ist der unvergleichliche Jack Casady. Und an der Mandoline hört man Berry Mitterhoff von Hot Tuna. Im Ergebnis verbreitet das Album ein fast Tunaesques Feeling. Einen guten Beitrag zu der Mixtur des Albums leisten auch Larry Campbell und Teresa Williams.

Die elf Titel umfassen Standards wie „Nobody Knows You When You‘re Down And Out“, Thomas Dorseys witzige Nummer „The Terrible Operation“ und eine glanzende Fassung von Yip Harburgs uraltem Song „Brother Can You Spare A Dime“. Auch Woody Guthries selten gehörtes und aufgenommenes Stück „Suffer The Little Children To Come Unto Me“ hat seinen Platz gefunden. Und die meisten anderen Stücke stammen von Kaukonen selbst.

Thema des Albums ist, wie Kaukonen in den Liner Notes erklärt, seine Dankbarkeit für einen relativ friedlichen, ereignisreichen und reichhaltigen musikalischen Lebensstil, den er jetzt schon seit mehr als 50 Jahren pflegen kann. Mittlerweile fühle er sich relaxed und zufrieden, habe er kein Bedürfnis oder fühle den Druck sich hektisch anzupassen oder zu experimentieren. Wie bei einem Puzzle fügen sich Leben und Musik bei ihm in eines zusammen mit der Unterstützung seiner ältesten und verlässlichsten musikalischen Freunde. Dies ist eines der Alben, die wir nur bewundern können – und wie wir es erwarten konnten von einem echten Meister des akustischen Blues.