johnsmile

Es ist eine Mischung, die einen sofort gefangen nimmt: Da ist der Groove von New Orleans auf der einen Seite. Und dann ist da die Stimme, die einen an Sam Cooke oder auch an Al Green erinnert. Wer da singt? John Boutte.


Es gehört ne Menge Mut dazu, sich als Sänger an Songs wie „A Change Is Gonna Come“ zu versuchen. Sam Cookes Version steht fast unüberwindlich im Hintergrund. Doch ab und an gibt es Künstler, die es dennoch schaffen, eine Variante abzuliefern, die mehr als eine billige Kopie ist. Solomon Burke schaffte das in den 80ern. Und jetzt John Boutte.

Wobei für Boutte die Herausforderung ungleich größer gewesen sein dürfte. Wird er doch oft mit dem großen Vorbild verglichen. Obwohl das wie alle derartigen Vergleiche natürlich nur zum Teil stimmt. Es fehlt bei Cooke einiges, was bei Boutte gerade den Reiz ausmacht: Vor allem natürlich der Groove von New Orleans, seiner Heimatstadt.

Als Kind einer kreolischen Familie wuchs er schon von Beginn an mit dem Groove der Stadt auf, spielte als Kornettist und Trompeter in Marching Bands. Und er hörte die Soulmusik der Zeit von den Jackson 5 über Marvin Gaye bis hin zu Stevie Wonder von den Schallplatten seiner Brüder. Und seine Schwester machte ihn mit Giganten wie Dr. John und Allen Touisseant bekannt.

Nach der Highschool begann er ein Studium an der berühmten katholischen Xavier University. Und danach ging er als Offizier zur Army, wo er die Gelegenheit bekam, in Gospelchören zu singen. Irgendwann in Korea, als er neben dem Gospel spät in der Nacht im Klub auch noch Blues sang, wurde ihm klar, dass er Sänger bleiben wollte. Als er dann schließlich wieder nach New Orleans zurück gekehrt war, eröffnete er Shows für so unterschiedliche Musiker wie Rosemary Clooney und Herbie Hancock. Vier CDs hat er bislang veröffentlicht – von denen das in Dänemark aufgenommene Gospelalbum Gospel United in verschiedenen europäischen Ländern sogar mit Goldenen Schallplatten ausgezeichnet wurde.