Zum dritten Mal sind wir eingeladen in Jock‘s Juke Joint. Und wieder gibt es in der leider nicht existierenden Kneipe jede Menge guten bis großartigen Blues aus Schottland zu entdecken.

Damit hatten die Macher der Serie wohl kaum gerechnet: Die imaginäre Kneipe, die dem Sampler seinen Namen gab, ist in kurzer Zeit zu einem Markenzeichen geworden. Bluesfestivals selbst im Süden Englands laden mittlerweile zu Events unter dem Label ein und präsentieren Blues aus Schottland. Etliche der vorgestellten Künstler sind für die British Bluew Awards nominiert.

Teil 3 – und der Abschluss der Umschau über den schottischen Blues bringt musikalisch wieder die ganze Bandbreite zwischen klassischem Blues und Bluesrock, folkigen, souligen und swingenden Klängen. Und mal wieder ist das Album mit 18 Künstlern und Titeln so lang, dass jegliche Vollständigkeit den Rahmen sprengen würde. Aber ein paar muss ich einfach erwähnen. „Light In Your Eyes“ der Sängerin Linda Jaxon etwa: Diese Ballada, die vom dem fantastischen Miteinander von Gitarre (Robert Jones), Saxophon (Deke MecGee) und der umwerfenden Stimme Jaxons lebt, erzeugt schon beim ersten Hören eine andauernde Gänsehaut. Wenn gleich danach The Stuble mit „Lie To Me“ ihre durch britische Ohren gefilterte Version des Chicagoblues runterrocken, ist die Spannbreite ziemlich abgedeckt, die der Blues in Schottland haben kann. Wobei. auf das Blues-Cello des mittlerweile in New York lebenden Songwriters Calum Ingram ist man damit ebeonsowenig vorbereitet wie auf den wilden psychedelischen Blues von „The Afghan Hounds“. Selbst in Schottland ist die Musik immer dort am besten und anregendsten, wo man bereit ist, sich an die diversen Kreuzungen zu begeben und ohne Rücksicht auf die Kritik seine eigene Stimme zu finden. Vielleicht sollte ein Reisebüro langsam mal Bluesreisen durch Schottland organisieren? Das könnte gesünder sein, als sich durch sämtliche Whisky-Destillerien zu trinken… Allerdings gilt hier wie beim guten Malt: Das ist was für echte Genießer!