rosenfeldIch geb’s zu: Ich bin Tag-süchtig. Zumindest es um das Antesten unbekannter Musik geht. „rock blues other hebrew classicrock“ ist da schon mal verlockend des Blueses wegen. Doch wenn ich mir das Album Kompozitsia II des israelischen Musikers Avi Rosenfeld anhöre, dann ist da von dem Blues leider beim ersten Stück wenig zu hören sondern ein poppiges Rockstück mit langem Gitarrensolo und einem mir leider unverständlichen Text. Ich hätte bei Nichtwissen die Musik eher nach Russland sortiert (Schwermut, you know?). Classic-Rock geht dafür sofort in Ordnung. Tsiporim Sharot geht eher ins Folk-Rockige. Auch nicht schlecht, der Rhythmus geht ins Blut. Mit „The Guilt“ gehts dann doch noch in Richtung Bluesrock. Aber mit gehörigem Bombastfaktor und einem deutlichen Schielen in die 70er Jahre-Rockerzeit. Dazu passen auch die Top-Freunde auf seiner Myspace-Seite: Deep Purple, Ian Gillan, Whitesnake…

Genau in die Ecke gehört Rosenfeld ganz sicher – auch wenn ich leider nie Ivrith gelernt hab und deshalb vor seiner Homepage sitze wie Pik 7 auf Bahnsteig 8. Oder so ähnlich. Aber die Musik rockt gut – und selbst schmalzige Streicherattacken verträgt Kompozitsia II klaglos. Vor allem, da hier hörbar wohl wirkliche Geiger im Studio saßen (oder extrem teure Samples eingekauft wurden). In diesem Sinne verzichte ich gerne auf den Blues und begnüge mich mit hebräischem Rock der altertümlich-sympathischen Art.