fishtank-ensemble-hires2Man nehme zwei Geigen, einen Kontrabaß, eine Banjonele, eine Gitarre und dazu die Musik der Roma aus ganz Europa. Kombiniert mit den Erfahrungen von Straßenmusik in Europa, Touren mit Rock ’n‘ Rollern und Operngesang kommt dann im besten Falle so etwas wie das Fishtank-Ensemble aus Los Angeles heraus.

Mit der Musik der Roma ist das so eine Sache. Denn eigentlich gibt es die als Genre nicht. Denn überall wo Sinti und Roma lebten und leben haben sie die dortige Folklore aufgenommen und mit ihrer Musikalität bereichert. So kann spanischer Flamenco ebenso gültig als Roma-Musik gelten wie Swing a la Django Reinhardt oder die Balkan-Brass-Musik von Orchestern wie Fanfare Ciocarlia.


Das Fishtank-Ensemble stürzt sich so ziemlich auf all diese Genres und präsentiert sie auf seine reichlich durchgeknallte Art. Da gibt es rasanten Swing mit Jazz-Gitarre ebenso wie wilde serbische und siebenbürgische Volkslieder oder Flamenco. Die 2005 gegründete Band hat in den Biografien ihrer Mitglieder all dies verinnerlicht. Da ist der aus Serbien stammende Bassist, der seinen Ruf als weltbester Slap-Spieler verteidigt und schon mit Gypsie-Kapellen unterwegs war – aber ebenso mit klassischen Rock ’n‘ Roll Bands. Der Gitarrist hat in Spanien den Flamenco gelernt und in Frankreich den Swing. Ursula, die Sängerin hatte in Italien als Straßenmusikerin Opern gesungen, bevor sie die Zigeunermusik für sich entdeckte. Und der französische Geiger war jahrelang mit seinem Maultierkarren unterwegs auf der Suche nach Musik und Erfahrungen.

Mittlerweile hat das Fishtank Ensemble drei CDs veröffentlicht, die neben klassischen Folkstücken auch Bearbeitungen etwa von Mozart und einige Eigenkompositionen beinhalten. Gerade das Titelstück ihres aktuellen Albums „Woman In Sin“ ist ein Beispiel dafür, mit wieviel Spaß und auch Selbstironie die Musiker dabei zu Werke gehen.