CoverSie kommen aus Boston und spielen Rock mit Anklängen an Blues und Surf. „Drop By Drop“ ist das erste Album von Daniel Berges & The Windsurfers und wurde jetzt bei Jamendo veröffentlicht.

Entstanden ist die Band als Projekt des Rock&Roll-Gitarristen Daniel Berges. Doch erst mit der Hinzufügung der „Windsurfers“, der beiden Sängerinnen Vanessa Montilla und Linnea Eriksson kam die Mischung zustande, die die Band im Umkreis der rockigen Bluesbands bemerkenswert macht. Dabei ist Linnea für die kraftvoll bluesigen Stücke Berges‘ zuständig während Vanessa eher die intimeren Nummern singt. Zur Band gehören außerdem noch Dylan Coleman am Bass, Rhythmusgitarrist Philip Hundhausen und Schlagzeuger Ignacio Rivas.

„Drop Bay Drop“ ist kein Meilenstein der Rockgeschichte. Doch es ist ein Mini-Album, dass gerade in der Retro-Szene herausstechen kann: Der Opener „Ain’t That Good News“, gleichzeitig die zugehörige Single ist dabei wenig repräsentativ: Eine schöne Version des Rhythm & Blues-Klassikers, gesungen von Berges selbst. Die Nummer rockt und swingt, wie es sich gehört, sie macht Spaß, ist aber lediglich ein Vorspiel auf die Gesangsleistungen der beiden Sängerinnen, die sich in den folgenden Tracks immer abwechseln: „Ten Minutes Ago“: verhalten-erotisch und faszinierend. „When You Love Me“: rockender Blues mit voller Power. „I Only Wanna“ entwickelt sich nach einem verspielten Gitarren-Intro zu seiner fast anbetungswürdigen Soul-Ballade – wobei die Begleitung der Band das Stück immer noch auf dem bluesrockigen Boden hält. „On The Wall“ ist eher eine der schwächeren Rock-Nummern, gibt aber Berges den Raum für ein sehr schönes Gitarrensolo. „Do What You Gotta Do“ ist ein Instrumental irgendwo zwischen britischen Beat-Bands, kalifornischem Surf und Soul-Rock. „She Is A Nuclear Bomb“ ist die beste der härteren Rocknummern des Albums – hier wird besonders der Reiz des Konzepts deutlich, wenn eine Frau die aus Männersicht geschriebenen Songs singt und dem Ganzen eine Doppeldeutigkeit gibt, die zum mehrfachen Hinhören reizt. Abgeschlossen wird das kurze Album mit dem akustischen Titeltrack, der dann noch eine bislang gar nicht vertretene Stilrichtung bringt. Die Nummer klingt eher nach Folk-Pop oder Singer/Songwriter, ist aber schon wegen des Gesangs wundervoll.

Ich bin gespannt, ob Daniel Berges & The Windsurfers es schaffen werden, mit dieser Veröffentlichung aus den Straßen und Clubs von Boston heraus zu kommen. Zu wünschen wäre es ihnen auf jeden Fall. Ein prima Debüt ist „Drop By Drop“ geworden.