Budam ist ein Klang-Phänomen, ein phänomenaler Klang, ein verwirrender Sinn und eine sinnliche Wirrnis! Selten hat ein Album einen solch starken und nachdenklichen Eindruck hinterlassen wie Man von Budam. Dieser Mann von den Färöer Inseln hat es geschafft die große Polarität seines Eilands, das Licht und die Finsternis, in einem berauschenden, verstörenden und unglaublich liebevollen Akt zu verschmelzen.
Die neun Song des Albums sind Bilder der ganz besonderen Art. Wie schwarzweiße Federzeichnungen, einfache, wenige Linien, diese aber sinnlich abgerundet, ohne scharfe Ecken und Kanten, aber mit aller Macht, die in dieser schwarzweißen Technik liegen kann. Dazu der arachische Charakter von akustischer Musik schaffen Blickwinkel, die es möglich machen, das diese Musik fast gleichzeitig durch Ohr und Auge Eingang in die Seele findet.
Budam beginnt mit der Vertonung eines Gedichts von William Blake The Fly. Schon mit diesen wenigen Zeilen mystischer Dichtung zeigt er, wie radikal er Gedanken in seine Musik umsetzt. Bleibt sie nur eine Fliege, bleibt er leise und behutsam. Wird sie zum Träger einer universellen Idee wird er groß und mächtig, um sich dann im Klanguniversum zu verschweben. So kommt dann auch The Elephant schon gleich gewichtig schreitend ins eigene Wohnzimmer. Und da sitzt er dann, der arme, arme Eli. Voller Verzweiflung und Tränen. – Welch ein schweres Bild für manch ein Individuum. Da hat The Man who knows Everything doch sofort mehr Standfestigkeit und knallt mal gleich mit der Faust auf den Tisch. Die dazugehörige Musik ist beinahe Punk. Und das Ganze ist doch, leider, so wahr!
Budam hat einge Freunde dabei, mit deren Hilfe er zum ganzen Mensch wird: Piano, Schlagzeug, Bass, Gesang, Violine, Cello Trompeten und Baritone Saxophon erschaffen die richtigen Töne. Wir haben es hier in die Schublade World/Folk gelegt. Das ist so passgenau wie Aschenputtels Schuhe für ihre Schwestern. Aber diese Musik ist auch nicht dafür gemacht sich über ihre Kategorisierung zu streiten, sondern über die vertonten Bilder aus dem Zusammenleben, den von wem auch immer erschaffenen Sinn des Lebens oder der eigenen Standortbestimmung nachzudenken. Dabei ist dies durchaus spielerisch angelegt und weit ab davon eine ‚intellektuelle‘ Scheibe zu sein.