Schon sein elftes Album hat der kanadische Songwriter Brock Zeman jetzt veröffentlicht. Doch selbst in seiner Heimat hat er es geschafft, unter dem Radar zu bleiben. Allerdings hat man wirklich was verpasst, wenn die anderen zehn Alben so gut waren, wie es die aktuelle Scheibe ist.
 

Das Leben ist eine Illusion meint Zeman in „Walking In The Dark“. Vielleicht ist das manchmal die sinnvollere Annahme. Denn die Welt, die der Songwriter hier malt, ist düster und lässt wenig Raum zum behaglichen Dahinträumen. In den Songs wird gekämpft, geschwitzt und nicht gejammert sondern unwillig geknurrt: Schon klar, dass hier die reflexartigen Verweise auf den jungen Tom Waits kommen (kanadische Kollegen meinen, der Vergleich träfe mittlerweile auf den Großteil der Folkrockszene des Landes zu). Nicht nur von der Stimme her, auch die Welt ist ähnlich wie die Kneipen von Tom Waits vor seiner Kanonisierung. Oder meinethalben kann man hier auch auf Bukowski und andere Lyriker verweisen.

Die Musik dazu ist mal harter Americana, mal Talking Blues oder rotziger Rock, nur manchmal werden konventionellere Coutnry-Klänge herangezogen. So bleibt das Album spannend von Anfang bis Ende.