Mit seiner Band Small Blues Trap aber auch als Solist hat der griechische Songwriter und Multiinstrumentalist Paul Karapiperis in den letzten Jahren verschiedene Alben veröffentlicht. Sein jüngstes Werk „One Sin Seven Parts“ kann man kostenlos auf seiner Webseite herunter laden.
Was ist das jetzt? Ein Konzeptalbum? Eine Blues-Suite wie John Mayalls „Bare Wires“? Paul Karapiperis hat einen Text auf sieben Songs verteilt, die innerhalb einer reichlichen halben Stunde den Willkommensgruß an einen neuen Erdenbürger entstehen lassen. Diese Welt, so der Dichter ist eine der verrücktesten, die man kennenlernen kann. Und auch wenn es Zeiten der Geborgenheit gibt, ist doch oft die einzige Chance des Überlebens die Flucht und die Suche nach geheimen Verstecken. Und sei es ein Versteck für all die Erinnerungen, die einen jagen.
Nicht verwunderlich, wenn Kollegen bei der Musik Verbindungen zu den frühen Pink Floyd ziehen: die Lieder entwickeln einen psychedelischen Sog, verweigern sich strikten Formen und fließen dahin und ineinander über, so dass dieses Album tatsächlich zu einem einzigen Song verschmilzt. Slide- und andere Gitarren wechseln sich mit Instrumenten wie der Lyra, Cimbalon oder Metallophon ab und schaffen atmosphärische Sounds. Und auch wenn man sich manchmal auf „sicherem“ Blues-Terrain zu befinden glaubt: Hier ist nichts so, wie es in den ersten Takten angekündigt wird.
Insgesamt ist „One Sin In Seven Parts“ eines der anregendsten Bluesexperimente der letzten Jahre. Karapiperis, der einen Großteil der Instrumente selbst gespielt hat, hat hier ein Werk veröffentlicht, das man wohl am ehesten wirklich mit solchen Blues-Suiten wie „Bare Wires“ vergleichen kann. Auch wenn er als Sänger viel eher an Captain Beefheart oder auch Tom Waits erinnert. Faszinierend!