Nach langer Krankheit ist am 21. September der Bluesschlagzeuger Sam Carr verstorben. Er galt als einer der besten Vertreter seines Fachs und spielte mit zahlreichen bedeutenden Musikern zusammen.
Er galt als einer der besten Schlagzeuger des Blues in der Nachkriegszeit, der 1926 als Samuel Lee McCollum geborene Sam Carr. Sein Vater war der einflussreiche Robert Lee McCollum, der unter den Namen Robert Nighthawk und Robert Lee McCoy in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg seine Karriere als Gitarrist und Sänger begann. Doch Sam lernte ihn erst kennen, als er sieben Jahre alt war. Denn seine Mutter hatte ihn der Famile Carr anvertraut, die in später adoptierte.
Während sein Vater vor allem in Arkansas als Musiker umherzog und Aufnahmen etwa mit Sonny Boy Williamson I, Big Joe Williams und anderen Stars der Zeit machte, übte sich Sam im Spiel auf der Bluesharp. Erst nach 1946 begann er selbst in St. Louis zu musizieren. In seiner Band Little Sam Carr and the Blue Kings übernahm er bald die Rolle des Drummers.
Ab 1956 arbeitete er regelmäßig mit dem Sänger und Harpspieler Frank Frost zusammen. Die beiden begleiteten etwa Sonny Boy Williamson II für eine Zeit. Später wurde mit weiteren Musikern die Band Frank Frost and the Night Hawks gegründet, die für Sam Phillips in Memphis ein Album aufnahm. Nach dem Lied "Jelly Roll King" benannte die Band sich später. Egal, ob sie gerade einen Plattendeal hatten oder nicht – die Jelly Roll Kings blieben als Band bis in die zu Frosts Tod 1999 zusammen. Daneben verdienten sie ihr Geld etwa als Traktorfahrer (Carr). Nur Frank Frost versuchte – berühmt für seine Faulheit – so wenig wie möglich zu machen.
Danach spielte Carr mit verschiedenen Bands der Region zusammen, war etwa bei Buddy Guys phänomenalen Album Sweat Tea mit von der Partie, und er hatte auch wieder eine eigene Gruppe, die Delta Jukes, mit der er zahlreiche Alben einspielte. Nach langer Krankheit starb er am 21. September 2009.