Ein Nachtrag zum Bericht über die gemeinsame Session vom Orchestrion Eva Blum und der Basement Blues Band.
Eine Mail vom Mundharmonikaspieler der Basement Blues Band erreichte mich zu meinem Bericht. Hier ein Auszug: „Kann es sein, dass Du zu oft unser, zugegeben beschränktes, Repertoire rauf und runter gehört hast, z.B. als Sättigungsbeilage Deiner Bluesvorträge? He, uns hat es tierisch Spaß gemacht, mit Eva Blum zu jammen und Eva Blum auch, wenn ich mich nicht täusche… O.k. wir sind keine ausgewiesene Spaßband: Wo Blues außen draufsteht ist auch Blues drin… Du vergleichst Alpenveilchen mit Zimmerlinden… die zarten Seelen der Kellerkinder sind ganz schön angepisst!“
Das wollte ich natürlich nicht, jemanden mit dem Artikel bewusst verärgern. Dafür hat mir besonders der Beginn des Abends zu viel Spaß gemacht. O.k – hier eine kleine Richtigstellung oder Rechtfertigung:
Eine Session oder öffentliche Probe ist was anderes als ein reguläres Konzert. Da kommt es drauf an, sich auf die verschiedenen Spielweisen und das unterschiedliche Repertoire der verschiedenen Musiker einzulassen. Und das klappte am Anfang des Abends wunderbar und hat allen riesigen Spaß gemacht. Dass es gegen Ende mehr nach dem vielen Zuhörern der Stadt bekannten und geschätzten Repertoire der Basemänner klang, fand ich persönlich schade. Denn gerade die Konfrontation der ernsthaften Blueser mit den spaßigen Jazz- und Skifflemusikern machte für mich den Reiz des Abends aus. Da klangen anfangs selbst schon oft gehörte Titel unerhört und anders. Bei weiteren gemeinsamen Aktionen der beiden Bands wird sich das hoffentlich auch noch in andere Bereiche ihres Repertoires ausweiten. Und damit Hörerlebnisse fabrizieren, die so bei Einzelauftritten der beiden Bands so nicht zu erleben sind.
Ansonsten: Ich glaube, auch der Spaß gehört zum Blues dazu – das ist auch den Basemännern bekannt. Ich erinnere nur an die wahnsinnig witzige Version von Little Red Rooster… In diesem Sinne: Nicht angepisst sein!