Das ist schon hart: früh kommt man kaum durch den Schnee aus dem Haus. Und dann immer diese Kälte. Ich mag den Winter nicht!
Eigentlich müsste man ja jetzt konsequent Musik aus der Karibik oder der Südsee hören, um sommerliche Bilder im Kopf zu erzeugen. Aber es geht zur Not auch anders. Etwa mit The Infamous Stringdusters aus Nashville. Diese seit paar Jahren aktive Truppe spielt Bluegrass vom Feinsten. Bluegrass? Spinnt der Nörgler jetzt völlig?, mögen sich manche jetzt fragen, die mich sonst als Blueser und Souler mit Swing-Affinitäten kennen. Ja, Bluegrass! Für mich ist das spätestens seit 1991 eine heimliche Liebe. Damals nämlich organisierte ich das erste Konzert meines Lebens. Und zwar mit Tim & Molly O'Brien. Wobei Tim einer der besten Mandoline-Spieler der Folkszene weltweit ist. Das Konzert war zwar ein finanzielles Fiasko (an nem Montag in der Kiste), aber musikalisch mehr als eine Offenbarung: Folkmusik kann rocken. Und Bluegrass ist astreiner Folk.
Die Besetzung mit Banjos, Fiddel, Mandolinen usw. bringen auch die Stringdusters rüber. Und sie rocken derartig in manchen Stücken, dass die Schneewehen fast von selbst weggefegt werden. So, das musste mal gesagt werden. Und die Wasser-Prawda wird natürlich jetzt kein Magazin für Country-Fans, versprochen!