Bluesrock der rauhesten Art servieren Black River Bluesman und sein Schlagzeuger Bad Mood Hudson auf ihrem aktuellen Album Double Headed Trouble. Vergleiche bieten sich an zu Reverend Peyton oder auch zu Künstlern des Fat Possum Labels.
Dass hier lediglich zwei Musiker spielen, fällt nun wirklich nicht auf. Denn Jukka Juhola, der Black River Bluesman aus dem finnischen Svarta und sein schlecht gelaunter Schlagzeuger Andy machen Krach. Rauh schreddert die Gitarre ihre Akkorde, prügelt das Drumkit die Rhythmen. Und da die von Johnny Longbow gebaute Zigarrenkisten-Gitarre zwei Hälse hat, übernimmt Jukka simultan auch noch die Bassbegleitung. Und er jagt die Klänge gleich durch zwei unabhänige Verstärker – man vergleiche hier den Stage-Plot auf dem Cover – und die werden wahrscheinlich mindestens bis 11 aufgedreht. Clean klingt hier wahrlich nichts und auch nicht akademisch abgeklärt. Eher im Gegenteil: Die Songs des Albums erinnern in ihrer Härte oft an Punkrock – oder an wesensverwandte Bands wie die Black Keys (nicht die White Stripes – die waren dagegen zu verspielt und zu poppig stilisiert).
Allerdings ist das auch die eine Schwäche, die „Double Headed Trouble“ als Album hat: Es gibt zu wenig Abwechslung, auf Dauer (ok, die Platte ist nicht mal 40 Minuten lang) stellt sich beim Hörer eine gewisse Abstumpfung ein. (Auch das erinnert an Alben der Big Damn Band von Reverend Peyton.) Live ist das wahrscheinlich anders, da kann man der schieren Energie der Truppe wahrscheinlich überhaupt nicht entfliehen und ergibt sich den dahinrollenden Boogierhythmen und schwelgt in Erinnerungen an R.L. Burnside an den unvergleichlichen John Lee Hooker.
Aber insgesamt ist „Double Headed Trouble“ eine echte Kaufempfehlung für alle Freunde des ungezügelten Bluesrock. Zu kaufen gibt es sie zur Zeit lediglich über die Homepage der Band und über CDbaby. Wenn der Black River Bluesman in der Gegend spielen sollte besteht die Pflicht zum Konzertbesuch.