Bei der International Blues Challenge 2014 landete die Band aus Pittburgh auf dem dritten Platz. Als ein Kollege jetzt das aktuelle Album „I Can‘t Change“ hörte, stellte er die Frage, wo sie denn damals noch bessere Bands haben finden können als die Truppe um Sänger/Gitarrist Billy Evanochko. Denn soviel ist klar: Angesichts ihres Albums wird diese Band nicht mehr lange ein gut gehüteter Geheimtipp bleiben. Sowohl reine Bluesfans als auch Bluesrocker werden an „I Can‘t Change“ ihre helle Freude haben.
Dass eine Bluesband gleich drei Leadgitarristen am Start hat, kommt selten vor. Mir fällt auf die Schnelle jetzt eigentlich nur Fleetwood Mac zu den besten Zeiten ein. Billy The Kid & The Regulators haben neben Evanochko noch Jon Vallecorsa als „normalen“ Gitarristen und James Doughery an der Slide-Gitarre am Start. Und neben dem Bandleader sind diese auch als Songwriter auf dem aktuellen Album zu hören. Und das sorgt für eine äußerst gelungene Stilvielfalt zwischen funkigem Bluesrock, klassischen Bluessounds und feinem Rhythm & Blues. Und auch die anderen Musiker der Regulators sind erwähnenswert: Keyboarder Ublai Bey (inzwischen aus Gesundheitsgründen leider nicht mehr dabei), Bassist Arnold Stagger und Drummer Brian Edwards setzen ihre jeweils eigenen Glanzpunkte.
Und wenn das noch nicht genug wäre, wurden für das von Damon Fowler produzierte Album noch absolut hochkarätige Gäste eingeladen: Jason Ricci bläst bei der Hälfte der Songs seine unvergleichliche Harp, bei drei Songs bilden die Steel Town Horns die passend soulige Hornsection, Sean Karney kommt zweimal als weiterer Gitarrist zum Einsatz. Und auch Fowler selbst greift bei „Saturday Night“ noch zur Gitarre (damit sind bei diesem Lied gleich fünf Gitarren zu hören!). Und dann ist da noch Yolanda Barber. Diese fantastische Sängerin macht wesentlich mehr, als man von einer Backgroundsängerin erwarten würde: Sie ist Duettpartnerin im besten Sinne des Wortes.
Eigentlich ist es nicht wirklich nötig, hier einen Anspieltipp zu nennen. Denn nicht nur „Saturday Night“ oder der Titelsong sind absolute Empfehlungen wert. Auch bei den anderen Songs (ob nun selbstgeschrieben oder von Leuten wie Robert Johnson („Me And The Devil) bzw. Jimmy Reed („Can‘t Stand To See You Go“) gibt es keine Ausfälle zu vermerken.
Das ist eine wirklich überraschende Entdeckung des Jahres 2015. Von dieser Band werden wir ganz sicher noch viel hören!