Beim Marine Corps auf Hawaii lernte er sen Blues kennen. In Kalifornien und Chicago entdeckte Billy Seward seine Liebe zum Soulblues. Doch auch wenn er seit Jahrzehnten immer wieder mit verschiedenen Bands unterwegs war, erscheint erst jetzt mit „Better Place“ ein Solodebüt. Und das ist feinster Memphissoul.
Von Anfang an ist klar, wo hier die Vorbilder liegen: Otis Clay ebenso wie Etta James und natürlich Otis Redding. Die Band kann eigentlich nicht fett genug sein: Bläser müssen rein, prägnante Gitarrenlinien, ein Groove, an den man sich als Sänger anlehnen kann, der einen immer wieder auffängt und weitertreibt bis hin zum Höhepunkt der Show.
Und genau das liefert Billy Seward vom Opener „Better Place“ bis hin zu „Soulfonic“: Eine klassische Rhythm & Blues-Show in der großen Tradition von Memphis vor der Blütezeit des Funk. Seward ist als Sänger und Showmaster ganz der Star des Albums. Und ob er liebestoll predigt oder rockend die Tanzböden bevölkert: Der Mann weiß ganz genau, was zu tun ist. Und er macht es großartig. Soulblues, klassischer Soul, benenn es wie du willst. Es ist einfach ein großes Album mit einer Band aus Memphis, die es in sich hat. Vergleiche etwa zu Curtis Salgado sind durchaus nicht despektierlich gemeint sondern ein ernstes Kompliment.
Inzwischen mag Seward in Florida wohnen. Doch auf dem hier gefundenen musikalischen Weg will er weitermachen. Das jedenfalls verspricht er auf seiner Homepage. Und dafür hat er mit Soulfonic sich die passende Band inklusive der Bläsersection zusammengestellt. Ich freue mich schon auf weitere Lebenszeichen von diesem Sänger.{module Bluespfaffe}